06.09.2024

31 Beispiele guter Praxis gegen Diskriminierung in Schulen

Im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) haben der Verein in „adis e.V. – Antidiskriminierung – Empowerment – Praxisentwicklung“ aus Tübingen und das Antidis­kriminierungs­büro Sachsen e.V. (ADB Sachsen) eine Sammlung von 31 Beispielen guter Praxis gegen Diskriminierung in Schulen erstellt. 19 davon betreffen u. a. auch die Kategorie Behinderung.

Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung aus Deutschland und Ungarn setzten sich bei einem Projekttreffen in Budapest mit der Frage „Wo beginnt Ausgrenzung für mich?“ auseinander. Mit Theaterpädagoginnen und -pädagogen sowie Schauspielerinnen und Schauspielern arbeiteten sie daran, die erlebte Diskriminierung in Standbildern darzustellen. Die Situationen hätten die Schülerinnen und Schüler vorher noch nicht als Diskriminierung benennen können, aber die Verletzungen waren ihnen bewusst. Im Anschluss an die Reise zeigten sie mit kreativen Mitteln in der Öffentlichkeit, was Diskriminierung für Menschen mit Behinderungen bedeutet.

Dieses Projekt der Don-Bosco-Schule Lippstadt ist nur eines von 31 dokumentierten Beispielen guter Praxis an allgemeinen und berufsbildenden Schulen gegen Diskriminierung. Im Jahr 2023 haben die Antidiskriminierungs­stelle des Bundes über 2.000 Beratungsanfragen zum Diskriminierungs­merkmal „Behinderungen und chronische Krankheiten“ erreicht. Das sind ein Viertel aller Anfragen. In § 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) ist das Ziel des Gesetzes geregelt, Benachteiligungen anhand einer Behinderung/(chronischen) Erkrankung, des Geschlechts, des Lebensalters, rassistischer Zuschreibungen, der Religion oder Weltanschauung oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Schulen sind in der Verantwortung, Rechtssicherheit zu garantieren, sodass Schülerinnen und Schüler darauf vertrauen können, dass ihre Rechte u. a. auf Gleichbehandlung und Achtung der Menschenwürde garantiert werden. „Die Verantwortung, etwas gegen Diskriminierung zu tun, liegt bei den Schulen. Dafür brauchen sie gute, umsetzbare Ideen“, schreibt die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung Ferda Ataman in ihrem Vorwort zu der Publikation „Was tun gegen Diskriminierung an Schulen? Beispiele Guter Praxis“, die das Projekt der ADS und seine Rahmenbedingungen beschreibt.

Diversitätsorientierte Schulentwicklung

Die online verfügbaren Praxisbeispiele stellen verschiedene Ansätze vor, wie zum Themenfeld Diskriminierung im Kontext Schule gearbeitet werden kann. So erhalten Schulen und außerschulische Akteurinnen und Akteure Impulse und anwendungs­orientierte Beispiele für die eigene Praxis. Die Sammlung richtet sich an alle, die sich mit Diskriminierung an Schulen auseinandersetzen wollen oder sich bereits im Prozess einer diskriminierungskritischen und/oder diversitätsorientierten Schulentwicklung befinden.

Was tun gegen Diskriminierung an Schulen? Beispiele Guter Praxis (PDF, 5,9 MB), herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Zur Suche nach Good-Practice-Beispielen gegen Diskriminierung an Schulen

(Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes)