Zugang zur beruflichen Reha für Menschen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Fluchterfahrung und (Schwer-)Behinderung
Welche Erfahrungen machen zugewanderte Menschen mit Behinderungen beim Zugang zu Teilhabeleistungen in Deutschland? Wie kann ihr Bedarf besser erfasst und Beratung zielgerichtet angeboten werden? Welche Faktoren unterstützen sie bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation? – Die Inklusion in Arbeit von Menschen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Fluchterfahrung und (Schwer-)Behinderung ist Thema einer Online-Diskussion der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) und der Humboldt-Universität zu Berlin ab dem 10. Juni 2025. Expertinnen und Experten begleiten den Austausch fachlich.
Ein inklusiver Arbeitsmarkt setzt die Berücksichtigung der Verschiedenheit von Menschen mit Behinderungen und ihrer sozialen Mehrfachzugehörigkeiten voraus, beispielsweise im Hinblick auf Geschlecht, ethnisch-kulturelle und soziale Herkunft. Dazu gehört auch, spezifische Barrieren und Förderfaktoren zu identifizieren und das System der beruflichen Rehabilitation einwanderungs- und fluchtsensibel auszugestalten.
In der Gruppe der Menschen mit nicht deutscher Nationalität ist der Anteil der Personen mit einer anerkannten Schwerbehinderung seit Jahren deutlich niedriger als in der Gruppe mit deutscher Staatsbürgerschaft. Dies deutet auf mögliche (flucht-)migrationsspezifische Barrieren bei der Beantragung und Anerkennung des Schwerbehindertenstatus hin. Diese wiederum können mit negativen Folgen für mögliche Ansprüche auf Nachteilsausgleiche sowie Leistungen der (beruflichen) Rehabilitation einhergehen. In der Forschungslandschaft liegen jedoch nur wenige Studien vor, die den Zugang zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen und Einwanderungsgeschichte oder Fluchterfahrung differenziert untersuchen. Ziel der Online-Diskussion vom 10. Juni bis zum 1. Juli 2025 ist es deshalb, Bedarfe und Ressourcen an der Schnittstelle von Behinderung und Flucht bzw. Migration zu identifizieren.
U. a. sollen die folgenden rechtlichen und praktischen Fragen beleuchtet werden:
- barrierefreier Zugang zu Information und Beratung
- Beantragung und Anerkennung einer (Schwer-)Behinderung
- barrierefreier Zugang zu Integrations- und Sprachkursen
- Barrieren im Reha-Prozess
- Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, an dem Austausch im interaktiven Forum „Fragen – Meinungen – Antworten zum Rehabilitations- und Teilhaberecht“ (FMA) teilzunehmen. Die Diskussion findet im Rahmen des Projekts „Mit Vielfalt zum inklusiven Arbeitsmarkt – Aufgaben für das Reha- und Teilhaberecht“ (VinkA) statt, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert wird. Die Federführung liegt bei Prof. Dr. Gudrun Wansing von der Humboldt-Universität zu Berlin.
Zur Online-Diskussion im interaktiven Forum „Fragen – Meinungen – Antworten“
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.reha-recht.de/vinka