Welche Unterstützung benötigen Menschen mit psychischen Erkrankungen für ihre berufliche Rehabilitation?
Psychische Erkrankungen erhöhen das Risiko, arbeitslos und frühverrentet zu werden. Daher ist es wichtig, Betroffene bei der beruflichen (Wieder-)Eingliederung zu unterstützen. Eine qualitative Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Bedingungen dafür sehr komplex sind. Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Rehabilitanden und betreuenden Fachkräften sowie ausreichend Zeit sind wichtige Faktoren.
Für die IAB-Studie haben Angela Rauch, Nancy Reims und Silke Tophoven die Daten zweier qualitativer IAB-Forschungsprojekte mit Blick auf die Perspektive der Leistungserbringer und die Perspektive der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden analysiert.
Die wichtigsten Ergebnisse stellt das Magazin IAB-Forum kurz folgendermaßen dar:
- Für eine erfolgreiche berufliche Rehabilitation ist Zeit der entscheidende Faktor, um Raum für Diagnostik und Berufsorientierung, aber auch für krankheitsbedingte Unterbrechungen zu geben.
- Eine nahtlose Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure ist notwendig, damit die Schnittstellen nicht zu Verzögerungen im Prozessverlauf führen.
- Der Individualität der Geförderten und ihren Bedarfen muss mit flexiblen Lösungen Rechnung getragen werden.
- Die Fachkräfte benötigen mehr und kontinuierliche Schulungen zur Erkennung von psychischen Problemen und zum Umgang mit psychisch Erkrankten.
- Zur Unterstützung der Arbeitgeber und der Geförderten sollte eine Nachsorge fallabhängig auch länger als sechs Monate möglich sein.
Die Studie „Welche Unterstützung benötigen Menschen mit psychischen Erkrankungen für ihre berufliche Rehabilitation?“ ist auf der Seite des IAB-Forums abrufbar: Zur Studie.
(Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung)