Forschungspreis der Donnersmarck-Stiftung 2024 verliehen
Die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin hat am 6. Dezember 2024 zum siebten Mal ihren Forschungspreis und ihren Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler verliehen. Der Forschungspreis, mit dem neue Maßnahmen und Therapieansätze im Bereich der Neurorehabilitation gewürdigt werden, wurde für zwei Forschungsprojekte vergeben, mit den Förderpreisen wurden fünf Arbeiten ausgezeichnet.
Die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin hat erneut ihren mit 30.000 € dotierten Forschungspreis für herausragende Arbeiten im Bereich der Neurorehabilitation vergeben. Die Preisverleihung fand in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt statt und wurde vom Kuratoriumsvorsitzenden Dr. Guidotto Graf Henckel Fürst von Donnersmarck eröffnet. Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin, richteten anschließend Grußworte an die Preisträger und die geladenen Gäste.
Wie die Fürst Donnersmarck-Stiftung ausführt, ist neurologische Rehabilitation auf Forschende angewiesen, die mit einem vertieften Verständnis neurophysiologischer Grundlagen innovative Maßnahmen und Therapieansätze entwickeln oder weiterentwickeln und so die Erkennung und Therapie neurologischer Erkrankungen verbessern. Für den Fortschritt in der neurologischen Rehabilitation sei es darüber hinaus wesentlich, betroffene Menschen in die Forschung einzubeziehen und in zentraler Rolle zu beteiligen.
- PD Dr. Dipl. Psych. Jennifer Randerath erhielt den Forschungspreis für ihre Habilitationsschrift „Choosing and using tools: diagnostics, neuroanatomical correlates and therapy of tool-use apraxia“. Ihre Forschung beschäftigt sich mit Gliedmaßenapraxie. Sie setzt sich sowohl mit neuroanatomischen Grundlagen als auch der Diagnostik und der Übertragung in den therapeutischen Alltag auseinander.
- Prof. Dr. med. Friedhelm Hummel erhielt den Preis für seine Studie „Noninvasive theta-burst stimulation of the human striatum enhances striatal activity and motor skill learning“. Gegenstand der Studie ist die Weiterentwicklung der transkraniellen Magnetstimulation – einer Technik, mit der motorisches Lernen und die neuronale Aktivität stimuliert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Therapie signifikante Verbesserungen in der motorischen Leistungsfähigkeit bewirken kann.
Mit den Förderpreisen in Höhe von je 3.000 € beabsichtigt die Stiftung nicht nur, begabten wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Sie möchte mit dem Preis auch auf weniger beachtete Themenfelder aufmerksam machen und Forschung auf diesen Gebieten anregen.
Die Förderpreise 2024 gingen an
- Anne Geßner für ihre Studie: „Sensitive identification of asymmetries and neuromuscular deficits in lower limb function in early Multiple Sclerosis“.
- Dr. Marion Egger für ihre Doktorarbeit: „Neurorehabilitation and long-term outcomes in critically illpatients“.
- Dr. Tobias Lohaus, Sally Reckelkamm und Prof. Dr. Patrizia Thoma für ihre Arbeit „SoKoBo – ein Programm zur Behandlung von soziokognitiven Einschränkungen nach erworbenen Hirnschädigungen“.
- Dr. Jannik F. Scheffels für seine Dissertation: „The Effects of continuous vs. intermittent prism adaptation protocols for treating visuospatial neglect: A randomized controlled trial“.
- Uwe Helbig, Dr. Jessica Barlinn, Nastasja Pfaff für die Studie: „Case management-based post-stroke care for patients with acute stroke and TIA (SOS-Care)“.
Ergebnisse der Forschenden finden in der Stiftung unter anderem Eingang in die Arbeit des P.A.N. Zentrums für Post-Akute Neurorehabilitation. Das Haus in Berlin-Frohnau bietet Menschen mit erworbenen Schädigungen des Gehirns, beispielsweise durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma, im Anschluss an die akute medizinische Rehabilitation ein Wohn- und Rehabilitationsangebot.
Eine ausführliche Pressemitteilung zur Preisverleihung ist auf der Website der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu finden.
(Quelle: Fürst Donnersmarck-Stiftung)