08.04.2025

Mehr Engagement für Inklusion weltweit: Ergebnisse des Disability Summit in Berlin

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat nach Abschluss des dritten Weltgipfels für Menschen mit Behinderungen die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst: Künftig sollen mindestens 15 % der Entwicklungsprojekte die Inklusion fördern. Das ist das Ziel der Amman-Berlin-Erklärung, die von mehr als 80 Staaten und Organisationen auf dem Gipfel Anfang April 2025 verabschiedet wurde. Regierungen und Organisationen reichten dazu rund 800 Selbstverpflichtungen für mehr Barrierefreiheit und Inklusion ein.

Mit der Amman-Berlin-Erklärung haben sich über 60 Regierungen aller Kontinente und mehr als 20 internationale Organisationen und Entwicklungsbanken erstmals auf konkrete und messbare Ziele für mehr Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit geeinigt. Aktuell würden rund sechs % der Entwicklungsprojekte gezielt zur Inklusion beitragen, in Zukunft sollten es 15 % sein, erklärt das Ministerium in seiner Pressemitteilung. Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Entwicklungspolitik funktioniert nur, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Genau das ist hier gelungen: Die Amman-Berlin-Erklärung ist weder ein einseitiges Versprechen der Geberländer, noch eine Zielvorgabe nur für unsere Partnerländer. Mit der Amman-Berlin-Erklärung schließen sich weltweit Partner zusammen, um ‚15 Prozent für die 15 Prozent‘ Wirklichkeit werden zu lassen. Von echter Inklusion profitieren aber nicht nur die 15 Prozent Menschen mit Behinderungen, sondern 100 Prozent, also wir alle.“

Den Berliner Gipfel haben das BMZ, Jordanien und der Welt-Dachverband der Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen (International Disability Alliance, IDA) gemeinsam ausgerichtet. Mit rund 4.500 Teilnehmenden aus gut 100 Staaten, viele von ihnen mit Behinderungen, seien deutlich mehr Menschen als zunächst erwartet zu dem Gipfel gekommen, so das BMZ. In mehr als 60 Veranstaltungen tauschten sie sich zwei Tage lang darüber aus, wie die in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verbrieften Rechte besser verwirklicht werden können.

So hätten sich Deutschland und die Afrikanische Union darauf verständigt, berichtet das BMZ, gemeinsam Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen auf dem afrikanischen Kontinent zu stärken und dabei insbesondere junge Menschen und Frauen einzubeziehen. Das multilaterale Bildungsprogramm „Education Cannot Wait“ solle gemeinsam mit dem BMZ, Großbritannien, dem IDA sowie der „Girls‘ Education Challenge“ bis 2028 die Datenverfügbarkeit sowie die Rechenschaftslegung zu inklusiver Bildung von Kindern verbessern, die in lange anhaltenden Krisensituationen leben. Im Co-Gastgeberland Jordanien habe der private Betreiber der „Ahliyyah und Mutran Schule“ erklärt, rund 4,8 Millionen Euro zu investieren, um den Unterricht inklusiv zu gestalten, beispielsweise über die Anschaffung von Schulmaterial, das von Grund auf so entworfen wird, dass es von Kindern mit und ohne Behinderungen gleichermaßen genutzt werden kann.

Alle Zusagen werden nach dem Gipfel veröffentlicht, um ihre Umsetzung transparent zu machen.

Zur Amman-Berlin-Erklärung auf der Website des Disability Summit (in Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch, Spanisch)

(Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)