Handreichung der Rentenversicherung zu diversitätssensibler Versorgung in der Rehabilitation
Was bedeutet die Vielfalt unterschiedlicher Merkmale wie Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit, sozioökonomischer Status, Kultur und/oder Migrationshintergrund für die Rehabilitation? Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) hat mit der „Handreichung zu Umsetzungsmöglichkeiten diversitätssensibler Versorgung in der Rehabilitation“ eine praxisorientierte Orientierungshilfe herausgegeben.
In der medizinischen Rehabilitation kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Versorgungsbedürfnissen und -erwartungen zusammen, die auch mit ihrem Alter, ihrem kulturellen Hintergrund oder anderen persönlichen Merkmalen zusammenhängen können. Akteurinnen und Akteure in der Rehabilitation sind gefordert, beispielsweise Sprachverständnis, kulturelle und religiöse Behandlungsvorstellungen und mehr im Therapieverlauf zu berücksichtigen, damit eine Reha-Maßnahme gelingen kann. Dafür müssen entsprechende Rahmenbedingungen auf personaler und organisationaler Ebene geschaffen werden.
Rehabilitationsziele besser kommunizieren
Die DRV Bund sieht in einer diversitätssensiblen Versorgung für die Einrichtung und das Personal verschiedene Vorteile: Sie trage zum einen dazu bei, die Versorgung von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zu verbessern und die Zufriedenheit zu erhöhen. Zum anderen verringere sie den Arbeitsaufwand des Personals dadurch, dass Abläufe systematisiert und optimiert würden. „Eine Liste mit Hinweisen zu mehrsprachigem Personal kann z. B. den Organisationsaufwand einer Therapiemaßnahme verringern. Die Erhebung und Berücksichtigung kultureller Hintergründe wiederum können unterstützend auf die Beziehung zwischen Behandelnden und Rehabilitandinnen und Rehabilitanden wirken. Rehabilitationsziele können so besser kommuniziert und eine eventuell überhöhte oder pessimistische Erwartungshaltung relativiert werden“, heißt es in der Handreichung. Insgesamt könne sich eine diversitätssensibel gestaltete Versorgung positiv auf die Versorgungsqualität auswirken. Die Etablierung solcher Maßnahmen beschränke sich dabei nicht nur auf eine Ebene oder Abteilung einer Einrichtung. Der Prozess sei als Gesamtstrategie zu verstehen, die Mitarbeitende, Organisationsebene und Rehabilitandinnen und Rehabilitanden umfasse. Dazu bietet die Handreichung u. a. auch Materialien an, die die Sensibilität für eigene Vorbehalte stärken und den Blick für diversitätsbezogene Bedarfe öffnen kann. Exemplarisch nennt die Publikation einige Fallbeispiele aus dem Reha-Alltag und beschreibt ausgewählte Instrumente zur Umsetzung einer diversitätssensiblen Versorgung.
(Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund)