Friedrich Wilhelm Pape

(* 1941 in Pombsen (Niederschlesien))

Pastor und ehemaliger stellvertretender Vorsitzender beim Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) in Berlin.

Nach seinem Theologiestudium in Halle und Greifswald arbeitete Pape zunächst als Seelsorger im Raum Nordhausen und später im Landkreis Herzberg/Elster. Schon in frühen Berufsjahren hat er Menschen mit Behinderungen und ihre Familien in ganz besonderer Weise zum Bestandteil seiner kirchlichen Arbeit gemacht, bis hin zur Einrichtung und Förderung entsprechender Gemeinde-Arbeitskreise.

Die Ev. Kirchenleitung berief Pape 1976 aus einer Pfarrstelle heraus in das Diakonische Amt der Evangelischen Kirche, Kirchenprovinz Sachsen und Anhalt, nach Magdeburg. Dort wurde die gesamte Palette diakonischer Dienste, besonders auch für Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen, zu seinem zentralen beruflichen Anliegen. 1984 berief ihn deshalb der traditionsreiche Trägerverein für die Einrichtungen des Oberlinhauses in Potsdam-Babelsberg in seinen Zentralvorstand als Direktor der dortigen diakonischen Behinderteneinrichtungen. Und wenige Jahre später wurde Pape auch zum Vorstandsvorsitzenden des „Oberlinvereins“ – bis zu seinem Ruhestand 2006 – ernannt.

In dieser Zeit wurde Pape zu einem Motor für die Weiterentwicklung und den erheblichen Ausbau der Einrichtungen und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen in Brandenburg und darüber hinaus.

Besondere innerdeutsche Fachbeziehungen zwischen der kirchlichen und der staatlichen Behindertenhilfe wurden von ihm während der staatlichen Trennung Deutschlands gefördert und gepflegt.

Immer galt Pape in seinen Aufgaben als hoch engagiert und schaute auch über den Tellerrand hinaus. Dazu arbeitete er intensiv in der Gesellschaft für Rehabilitation der Deutschen Demokratischen Republik (GfR) mit, wo er verschiedene Funktionen übernahm, bis er dort schließlich 1990 zum letzten GfR-Vorsitzenden gewählt wurde. Seite an Seite mit anderen Führungskräften dieser Rehabilitationsgesellschaft war er einer der zentralen Partner der DVfR bei der Zusammenführung beider deutscher Fachorganisationen nach der Wiedervereinigung Deutschlands.

Unter seiner Leitung wurde 1990 innerhalb der GfR das Einvernehmen für die Auflösung dieses Verbands erzielt, verbunden mit der Einladung und Aufforderung an dessen Mitglieder, nunmehr der DVfR beizutreten. Auf diesem „Weg in die DVfR“ hat Pape zahlreiche engagierte Fachleute begleitet und diese auch danach maßgeblich unterstützt.

Der evangelische Fachverband von Diensten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen (heute BeB genannt) wählte ihn unmittelbar nach Herstellung der deutschen Einheit zu seinem Vorsitzenden für die Amtsperiode 1991 bis 1998, später für weitere acht Jahre zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Auch in der DVfR war Pape nahtlos ab 1990 aktiv: 1996 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der DVfR an der Seite von Dr. Blumenthal gewählt und nach zwei Wiederwahlen, auch an der Seite von Prof. Schönle. Dem Geschäftsführenden Vorstand hat er bis 2008 angehört. Parallel dazu hatte er in all den Jahren zahlreiche gesonderte Aufgaben für den Verband übernommen, so etwa Tagungs-Präsidentschaften, Veranstaltungsmoderationen, fachliche Referate sowie repräsentierende Vertretungen der DVfR bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen.

Gleich anschließend an sein ruhestandsbedingtes Ausscheiden aus dem Geschäftsführenden Vorstand übernahm er die Leitung der DVfR-Jubiläumskommission zur Vorbereitung des 100. Gründungstags der DVfR 2009.

Als Vorstandsstellvertreter gehört Pape seit Oktober 2012 auch wieder zum Führungskreis der DVfR.

Für seine jahrzehntelange aktive und erfolgreiche Arbeit im Dienste der Rehabilitation und für seinen unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz für die DVfR ernannte ihn die DVfR-Mitgliederversammlung 2012 zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit.