25.01.2024

Internationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Seit 2006 findet der weltweite Gedenktag am 27. Januar statt. Rund 300.000 Erwachsene und Kinder mit körperlichen, kognitiven oder psychischen Behinderungen gehörten in Europa zu den Opfern der nationalsozialistischen „Euthanasie“. Das Naziregime betrachtete sie als „unwertes Leben“. Am Gedenktag gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Demonstrationen.

Damit sich Gräueltaten wie die des Holocausts nicht wiederholen, ruft etwa die Lebenshilfe NRW dazu auf, an Demonstrationen gegen Rechts teilzunehmen, um ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und Extremismus zu setzen.

Ulla Schmidt, die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und frühere Gesundheitsministerin, betont: „Unsere Demokratie ist in großer Gefahr. Spätestens nachdem bekannt wurde, dass sich AfD-Vertreter mit namhaften Rechtsradikalen in Potsdam getroffen haben, um massenhafte Abschiebungen auch deutscher Bürgerinnen und Bürger zu beraten, muss allen klar sein, was die Stunde geschlagen hat.“ Dieses Treffen wecke Erinnerungen an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. „Ich bin daher sehr froh, dass nun endlich Tausende auf die Straße gehen, um der AfD und anderen rechtsextremen Kräften die Stirn zu bieten,“ so Ulla Schmidt.

Die Lebenshilfe NRW erinnert daran, dass der thüringische AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke im MDR-Sommerinterview (August 2023) mit der Aussage schockierte, seine Partei wolle das deutsche Bildungssystem von Ideologieprojekten wie der Inklusion befreien. Ulla Schmidt warnte: „Angesichts dieser menschenfeindlichen Haltung können wir nur ahnen, wie Herr Höcke mit Menschen mit Behinderung umgehen möchte.“

Hintergrund des Gedenktags

Der Holocaust-Gedenktag erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 und an die Millionen Opfer unter den europäischen Juden, Sinti, Roma, homosexuellen und behinderten Menschen sowie politischen Gegnern. Von Zwangssterilisation waren rund 400.000 Menschen betroffen; etwa 5.000 Frauen und Männer starben in Folge der Zwangssterilisationen oder Zwangsabtreibungen.

Über Gedenkveranstaltungen informiert u. a. die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas oder das Gedenkstättenforum. Die Stiftung informiert außerdem über die nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde.

(Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V., Bundesregierung)