07.02.2024

Internationaler Epilepsie-Tag

Der Epilepsie-Tag findet am 12. Februar statt. Er wurde 2011 ins Leben gerufen, um für mehr Verständnis und bessere Betreuung für die Betroffenen zu werben. In Deutschland sind zwischen 400.000 und 800.000 Menschen von chronischen Epilepsien (mindestens zwei Anfälle) betroffen. Damit zählt die Epilepsie zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen. Sie kann auch zu Behinderungen führen.

Menschen mit Epilepsie können vom Versorgungsamt ihren Grad der Behinderung (GdB) feststellen lassen und einen Schwerbehindertenausweis sowie sogenannte Merkzeichen beantragen. Die Höhe des GdB richtet sich nach Schwere, Häufigkeit, Art und tageszeitlicher Verteilung der epileptischen Anfälle.

Der Mangel an Wissen über Epilepsie schlage sich oft in sozialer Stigmatisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung nieder, erläutern das International Bureau for Epilepsy (IBE) und die International League Against Epilepsy (ILAE) auf ihrer International Epilepsy Day-Website. Dies erschwere auch den Zugang zu Behandlungen. Die Website bietet anlässlich des Gesundheitstages eine virtuelle Kunstausstellung zum Thema Epilepsie, Geschichten von Betroffenen (MyEpilepsyJourney) sowie ein Toolkit mit Downloads für Veranstaltungen und für Internet- und Social Media-Aktivitäten (Sprache: Englisch).

Logo des Internationalen Epilepsie Tages
Logo des Internationalen Epilepsie-Tages

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt sich für Menschen mit Epilepsie ein. Sie bietet ein sektorenübergreifendes 10-Jahres-Programm (IGAP), das bestimmte strategische Ziele verfolgt: Im öffentlichen Gesundheitswesen soll die Epilepsieversorgung gestärkt werden und bis 2031 sollen weltweit die größten Behandlungs- und Eingliederungslücken für Betroffene geschlossen und ihre Rechte besser geschützt werden.



Grafik zu IGAP-Programm der WHO

Hintergrund

Bei der Epilepsie sind das Gehirn oder einzelne Hirnbereiche übermäßig aktiv und senden zu viele Signale. Diese lösen epileptische Anfälle aus. Dabei kann es zu einzelnen Muskelzuckungen kommen, es kann aber auch der gesamte Körper krampfen und eine Bewusstlosigkeit eintreten. Unterschieden werden die Anfallsarten in generalisierte Anfälle, die das gesamte Gehirn betreffen, und fokale Anfälle, die von einzelnen Hirnbereichen ausgehen. Meist wird eine Epilepsie mit Medikamenten behandelt.
 

Weitere Informationen

zum Internationalen Epilepsie-Tag auf Deutsch und Toolkit

Betanet-Infos zu Epilepsie und Behinderung

Deutsche Epilepsievereinigung e. V. und Selbsthilfe

(Quellen: International Bureau for Epilepsy, IBE; International League Against Epilepsy, ILAE - auf Website internationalepilepsyday.org; Betanet der beta Institut gemeinnützige Gmbh; Grafiken oben aus Toolkit, internationalepilepsyday.org)