IAB: Immer mehr Personen mit Behinderungen gelingt die berufliche Rehabilitation
Die Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Behinderungen nach einer beruflichen Rehabilitation hat sich in den letzten Jahren verbessert. Zu diesem Schluss kommt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) in einem Bericht. Agenturen und Jobcenter sind aus Sicht des IAB dennoch weiterhin gefragt, individuelle Fördermöglichkeiten zu finden und gegebenenfalls flexibler anzuwenden.
In ihrem Kurzbericht „Berufliche Rehabilitation für Menschen mit Behinderungen: Integration gelingt, die Zahl der Geförderten sinkt“ beschreiben Angela Rauch und Nancy Reims, wie sich die berufliche Rehabilitation im Rahmen der Wiedereingliederung bei der Bundesagentur für Arbeit entwickelt hat, wer die Menschen sind, die daran teilnehmen, welche Maßnahmen sie nutzen und wie ihre Erwerbswege verlaufen. Anhand der Zahlen belegen sie, dass sich die Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Behinderungen nach einer beruflichen Rehabilitation verbessert hat: So nähmen immer häufiger Menschen nach Ende der Rehabilitation eine Erwerbstätigkeit auf oder sie könnten auf ihrem ursprünglichen Arbeitsplatz verbleiben. Während die Zahl der Anerkennungen von beruflichen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bis zum Jahr 2015 auf 26.200 gestiegen sei, habe es in den Folgejahren einen deutlichen Rückgang gegeben, besonders während der Corona-Pandemie. Seit dem Jahr 2023 nähmen sie wieder leicht zu. 2024 verzeichnete die BA 19.480 Anerkennungen. Diese Entwicklung sei auch bei anderen Rehabilitationsträgern zu beobachten, etwa bei der Deutschen Rentenversicherung, berichten Rauch und Reims. Ob immer weniger Personen eine berufliche Rehabilitation als hilfreich ansehen bzw. darüber informiert würden, ob sie eine Beschäftigung ohne berufliche Rehabilitationsförderung erhielten oder ob demografische Gründe ausschlaggebend seien, sei bisher nicht erforscht. Wenn das Angebot, z. B. aufgrund fehlender Teilzeitmaßnahmen nicht nutzbar oder verfügbar sei, etwa in ländlichen Regionen, seien Agenturen und Jobcenter sowie Leistungserbringer gefragt, diese Entwicklungen zu analysieren und gegebenenfalls umzusteuern.
Auch die Zusammensetzung der Personengruppe, die gefördert werde, habe sich verändert.
Ergebnisse des IAB zur geförderten Personengruppe:
- Der Anteil der Frauen unter den geförderten Personen nimmt weiter ab.
- Menschen mit Behinderungen des Stütz- und Bewegungsapparates machen die größte Gruppe unter den Teilnehmenden aus; ihr Anteil wächst.
- Weiterhin haben viele geförderte Menschen psychische Beeinträchtigungen.
- Die Zahl derjenigen, die direkt aus der Erwerbstätigkeit in die berufliche Rehabilitation kommen, steigt; die Zugänge aus einem Leistungsbezug hingegen sinken.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die zweitgrößte Gruppe unter den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, seien im Anschluss an die Rehabilitation seltener erwerbstätig als Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, so die Autorinnen. „Haben sie aber den Sprung in die Erwerbstätigkeit geschafft, dann meistens nachhaltig.“
(Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung)