03.01.2024

Fachkräftemangel in Einrichtungen für behinderte Menschen

Eine repräsentative Umfrage des Evangelischen Fachverbandes für Teilhabe (BeB) in seinen Mitgliedseinrichtungen im Herbst 2023 ergab, dass 60 Prozent der offenen Fachkräftestellen länger als sechs Monate unbesetzt bleiben; 53 Prozent der Einrichtungen gaben an, dass Betreuungsplätze nicht wieder besetzt werden konnten.

Frank Stefan, Vorstandsvorsitzender des BeB: „Die Umfrage-Ergebnisse verdeutlichen in alarmierendem Maße die Notwendigkeit, Sofortmaßnahmen zur Sicherung qualifizierten Personals in der Eingliederungshilfe zu ergreifen. Der anhaltende Fachkräftemangel bedroht die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und stellt eine ernste Herausforderung für unsere Einrichtungen dar.“ Der BEB und auch die Diakonie Deutschland appellierten an Politik, Gesellschaft und Interessenvertreterinnen und -vertreter, gemeinsam Lösungen zu finden.

54 Prozent der Einrichtungen führen bei Kündigungen von Mitarbeitenden strukturierte Gespräche durch, um die Beweggründe zu ermitteln. Für den Weggang von Mitarbeitenden wurde in der Umfrage neben der größeren räumlichen Nähe einer Arbeitsstätte vor allem die Unzufriedenheit mit der Branche allgemein angeführt.

Insgesamt nahmen bundesweit 147 BEB-Einrichtungen für Menschen mit kognitiven, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen sowie für Kinder und Jugendliche an der Befragung teil. Bundesweit sind rund 500.000 Beschäftigte in der Behindertenhilfe tätig.

Vertiefende Informationen:

zu den Umfrageergebnissen des BEB

weiterer Beitrag zum Fachkräftemangel

(Quelle: Diakonie Deutschland, Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. – der evangelische Fachverband für Teilhabe)