Aus der DVfR

Wolfgang Blumenthal, langjähriger Vorsitzender (1992–2000) und seit 2004 Ehrenvorsitzender der DVfR, engagierte sich mit hohem persönlichen Einsatz für die Arbeit der DVfR und die Weiterentwicklung der Rehabilitation in Deutschland. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten u. a. die Tätigkeiten als Oberarzt am Rehabilitationszentrum der Universität zu Köln (1971–1985) und als Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums für Kinder und Jugendliche in Geesthacht (1985–2002), welches er zu einer der renommiertesten Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit neurologischen Beeinträchtigungen ausbaute. Nach dem Vorbild seines Mentors Prof. Dr. Kurt-Alphons Jochheim war es für Wolfgang Blumenthal selbstverständlich, neben den beruflichen Verpflichtungen auch an sozial- und rehabilitations-politischen Entwicklungsaufgaben mitzuwirken. So wurde er bereits als junger Arzt Mitglied der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), wo er zunächst für mehrere Jahre die Leitung des Arbeitsausschusses „Psychische Behinderungen“ sowie später des Ausschusses „Neurologische Rehabilitation“ übernahm. Er war viele Jahre Mitherausgeber der Zeitschrift DIE REHABILITATION und der DVfR-Publikationsreihe „Interdisziplinäre Schriften zur Rehabilitation“. Darüber hinaus wirkte er als Mitglied in weiteren Fachgesellschaften wie der International Rehabilitation Medicine Association (IRMA), der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neuropsychologie sowie der von ihm mitbegründeten Arbeitsgemeinschaft für neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation und der Bundesarbeitsgemeinschaft der medizinisch-beruflichen Rehabilitationseinrichtungen (Phase II).

Als gewählter Vorsitzender der DVfR leitete Wolfgang Blumenthal die Geschicke der Deutschen Vereinigung von 1992 bis 2000 mit fundiertem Fachwissen, großem Engagement und Überzeugungskraft. Er sah seine Rolle nicht nur als Moderator des Austauschs, sondern initiierte auch wichtige Schritte zur Stärkung des Verbands für den fachpolitischen Dialog und als Partner der Politik. Meilensteine der Verbandsarbeit in diesem Zeitraum waren u. a. die Vorlage fundierter Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit schweren und schwersten Hirnschädigungen (die später Eingang in die Empfehlungen der BAR zur Phase F fand), Anstöße für Entwicklungen im ambulanten Reha-Sektor, in der beruflichen Rehabilitation sowie im Bereich Pflege. Hinzu kam die konsequente Unterstützung des mit dem SGB IX eingeleiteten Paradigmenwechsels hin zu Selbstbestimmung und umfassender Teilhabe der Menschen mit Behinderung.

Für sein außerordentliches Engagement in der DVfR wurde Wolfgang Blumenthal 2004 zum Ehrenvorsitzenden der DVfR ernannt. Auch nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit war er weiterhin im DVfR-Vorstand beratend tätig. Hervorzuheben ist seine maßgebliche Mitwirkung bei der Vorbereitung des 100-jährigen Verbandsjubiläums der DVfR im Jahr 2009. Als Herausgeber der Jubiläums-Festschrift „Teilhabe als Ziel der Rehabilitation“ veröffentlichten Wolfgang Blumenthal und Ferdinand Schliehe einen eindrucksvollen Rückblick auf die Geschichte der DVfR, die eng verbunden ist mit der Entwicklung der Rehabilitation in Deutschland. Sie gaben zugleich einen Ausblick auf künftige Entwicklungsschwerpunkte der Rehabilitation als wichtige Basis für die weitere strategische Neuausrichtung der DVfR in den folgenden Jahren.

Zum 80. Geburtstag gratulieren wir Wolfgang Blumenthal sehr herzlich und danken ihm für sein hohes Engagement in der DVfR. Für die kommenden Jahre wünschen wir ihm alles Gute.

Vorstand und Geschäftsführung der DVfR                   Heidelberg, den 29.4.2015