08.01.2024

DRV: Mehr medizinische Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankungen

Das Spektrum der Krankheiten, die bei einer medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung behandelt werden, hat sich in den letzten Jahren verändert. Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ist der Anteil psychischer Erkrankungen bei den Rehabilitationen deutlich gestiegen.

In den vergangenen 20 Jahren sei der Anteil von Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankungen von 16,7 Prozent auf 20,2 Prozent gestiegen, so die DRV. Bei Männern gab es demnach einen Anstieg von 14,7 Prozent im Jahr 2002 auf 18,0 Prozent im Jahr 2022, bei Frauen in diesem Zeitraum von 18,9 Prozent auf 22,4 Prozent. „Ein Grund für den Anstieg ist, dass psychische Erkrankungen inzwischen besser erkannt und damit häufiger diagnostiziert werden“, so ein Sprecher der Rentenversicherung. Auch würden Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen heute weniger stigmatisiert. Die DRV habe auf die Entwicklung reagiert und die Behandlungskapazitäten für psychische Erkrankungen ausgeweitet.

Alter und Geschlecht spielen eine Rolle

Bei den Frauen meldete die DRV im letzten Jahr rund 100.000 Rehabilitationen wegen einer psychischen Erkrankung, bei den Männern waren es mit rund 80.000 Rehabilitationen deutlich weniger. Dagegen seien 2022 mit 14,1 Prozent deutlich mehr medizinische Reha-Leistungen aufgrund von Krankheiten des Kreislaufsystems von Männern beansprucht worden, bei Frauen seien es 4,7 Prozent gewesen. Bei den Krebserkrankungen hatten Frauen dagegen 2022 einen höheren Bedarf als Männer. Hier lag der Anteil der Männer bei 12,2 Prozent und der der Frauen bei 14,8 Prozent.

Der Rehabilitationsbedarf verändere sich überdies mit dem Alter. Besonders auffällig sei hier der Anstieg bei orthopädischen Erkrankungen etwa ab dem 40. Lebensjahr. Frauen sind nach den Auswertungen der DRV davon deutlich stärker betroffen als Männer. Krebserkrankungen würden altersbedingt bei Frauen etwa ab dem 51. Lebensjahr, bei Männern etwa ab dem 56. Lebensjahr zunehmen. Während die Rentenversicherung bei Männern einen kontinuierlichen Anstieg an Rehabilitationsbedarf nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen etwa ab dem 45. Lebensjahr beobachtet, setze diese Entwicklung bei Frauen erst etwa zehn Jahre später und weniger massiv ein.

83 Prozent der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden seien zwei Jahre nach Abschluss der medizinischen Rehabilitation (wieder) im Berufsleben.

Weitere Informationen

www.meine-rehabilitation.de

(Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund)