COPD weit verbreitet
Die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Englisch: Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist vielen Menschen nicht bekannt. Anlässlich des Welt-COPD-Tages Mitte November wiesen der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf das Rauchen als Hauptrisikofaktor hin. Eine COPD kann je nach Schweregrad zu dauerhaften Einschränkungen, zu Behinderung bis hin zu Pflegebedürftigkeit führen.
Die COPD ist eine fortschreitende Atemwegs- und Lungenerkrankung, bei der meist die unteren Atemwege verengt und chronisch entzündet sind. Die beiden Lungenkrankheiten chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem werden unter dem Überbegriff COPD zusammengefasst. Die Symptome sind Atemnot, Husten, Auswurf und oft eine körperliche Leistungsminderung. Wenn das Versorgungsamt den Grad der Behinderung feststellt, ist entscheidend, bei welchen Belastungen im Alltag es bereits zu Atemnot kommt.
Über 80 Prozent der COPD-Erkrankungen sind auf Tabakkonsum zurückzuführen. In Deutschland haben rund 6,8 Millionen Menschen diese Lungenerkrankung; deshalb wird COPD auch als Volkskrankheit bezeichnet. Angesichts dieser hohen Zahl sind Prävention und Raucherentwöhnung besonders wichtig. Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen sagt: „Wir müssen unsere Anstrengungen für die Tabakentwöhnung und den Rauchstopp intensivieren und über die gesundheitlichen Risiken aufklären. Ebenso wichtig ist, dass wir die vielen Millionen Raucherinnen und Raucher unterstützen, die seit Jahren erfolglos versuchen, von Zigaretten und Co. loszukommen.“ Ein adäquates Mittel zur Bekämpfung des Rauchens sei auch, noch immer bestehende Lücken bei der Werberegulierung durch Verbote zu schließen. Das betreffe das Marketing an Tankstellen und Kiosken, die kostenlose Abgabe von Tabakerhitzern und E-Zigaretten sowie die Kinowerbung und das Sponsoring von Festivals durch die Tabakwirtschaft. Die Ampelregierung habe sich dazu auch in ihrem Koalitionsvertrag verständigt. Jetzt müsse die Umsetzung folgen.
Da Tabakkonsum psychisch und körperlich abhängig macht, ist es schwer damit aufzuhören. Die BZgA unterstützt Aufhörwillige mit qualitätsgesicherten Angeboten. Dazu gehört ein Online-Ausstiegsprogramm mit Infos und Tipps rund um die Themen Rauchen und Nichtrauchen mit Forum, einem Chat, unterstützenden täglichen E-Mails und persönlichen Rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen. Darüber hinaus gibt es eine gebührenfreie Telefonberatung sowie Infobroschüren. Die BZgA bietet außerdem im Mai 2024 einen Mitmach-Aktionsmonat „Rauchfrei im Mai“. Dieser ist Teil der Bundesinitiative „Rauchfrei leben!“
Gemäß dem Bundesgesundheitsministerium sterben in Deutschland jährlich über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Neben COPD ist hier auch Lungenkrebs zu nennen, denn 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle gehen auf das Rauchen zurück. Seit den 1980er Jahren sind allerdings die Anteile der Rauchenden in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland leicht rückläufig. Männer rauchen mit 27 Prozent häufiger als Frauen mit 20,8 Prozent. Bei Jugendlichen ist ein deutlicher Rückgang in der Raucherquote zu beobachten.
Informationen zum Welt-COPD-Tag und Pressemitteilung
Online-Ausstiegsprogramm der BZgA
Kampagne „Rauchfrei im Mai“ (2024)
(Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA; Bundesministerium für Gesundheit)