08.12.2023

Access City Award zeichnet barrierefreie Städte in Europa aus

32 europäische Städte haben sich für den Access City Award 2024 der Europäischen Kommission beworben. Der Preis zeichnet Städte aus, die der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen Priorität einräumen. Tübingen gehörte zu den fünf nominierten Städten und erhielt am 1. Dezember eine „besondere Erwähnung für die Stadtentwicklung im Einklang mit den Grundsätzen der Barrierefreiheit.“

Im baden-württembergischen Tübingen wurde u. a. der zentrale Busbahnhof barrierefrei neugestaltet, berichtet die Universitätsstadt. Zu den inklusiven Bausteinen gehöre dabei der neue barrierefreie Zugang zum Bahnhofsgebäude, eine weitere „Toilette für alle“ und erhöhte Sitzmöglichkeiten. 2010 war Tübingen der Erklärung von Barcelona beigetreten und hatte sich damit verpflichtet, sich auf kommunaler Ebene besonders um die Belange von Menschen mit Behinderungen zu bemühen. Seitdem habe die Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit Unterstützerinnen und Unterstützern viele unterschiedliche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen zu verbessern. Im Aktionsplan „Tübingen inklusiv und barrierefrei“, den der Gemeinderat 2022 einstimmig verabschiedet hat, sind insgesamt 80 Ziele und 167 Maßnahmen benannt.

Den ersten Preis des Access City Award 2024 gewann die spanische Stadt San Cristóbal de La Laguna, den zweiten die polnische Stadt Łódź und den dritten die französische Stadt Saint-Quentin. Zu den deutschen Gewinnerstädten in den vergangenen Jahren gehörten: Berlin mit dem ersten Preis (2013), Bremerhaven, Marburg, Köln und Wiesbaden jeweils mit einem zweiten Preis.

Die Europäische Kommission bekräftigt auf ihrer Website, dass Barrierefreiheit eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist. Eine barrierefreie Stadt ermöglicht Menschen mit Behinderungen:

  • Zugang zu Informationen
  • Nutzung von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen
  • Freizeitgestaltung in Parks und auf Spielplätzen
  • Zugang zu öffentlichen Gebäuden wie Bibliotheken, Sporthallen und Rathäusern

Bewerben können sich jährlich alle EU-Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Die Jury berücksichtigt die bauliche Umgebung und öffentliche Räume, den Verkehr und damit zusammenhängende Infrastruktur, die Zugänglichkeit von Information und Kommunikation sowie die Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen und Diensten.

Erfolgreiche Bewerber müssen in allen vier Bereichen einen kohärenten Ansatz und eine ehrgeizige Vision verfolgen. Der erste Platz unter den drei Gewinnern erhält 150.000, der zweite 120.000 und der dritte 80.000 Euro.

Der Access City Award ist Teil der umfassenderen Bemühungen der EU, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern z. B. durch die Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030. In der EU leben rund 87 Millionen Menschen mit Behinderungen.

Vertiefende Informationen:

Pressemitteilung "Tübingen im Finale für den Access City Award 2024"

Gewinner des Access City Award 2024

Informationen der EU zum Access City Award

(Quellen: Europäische Union/ Europäische Kommission, Universitätsstadt Tübingen)