Zertifizierungslehrgang zur Fachkraft für Menschen mit Komplexer Behinderung

23.02.2024-19.10.2024
München

Durch praxiserfahrene Dozent:innen wird in vier Pflichteinheiten à zwei Tage (Freitag bis Samstag) spezifisches Fachwissen zu medizinischen und gesundheitlichen Grundlagen, pädagogischen Konzepten sowie zur professionellen Grundhaltung im Umgang mit Menschen mit Komplexer Behinderung vermittelt. Mit weiteren vier Wahlpflichtseminaren aus der Seminarreihe Leben pur wird den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktlegung gegeben. Nach Beendigung des Lehrgangs erhalten die Teilnehmer:innen das Zertifikat „Fachkraft für Menschen mit Komplexer Behinderung“.

Überblick - Module + Termine

  • 23.-24.02.2024: Modul 1
    Professionelle Grundhaltung
  • 12.-13.04.2024: Modul 2 / Block I
    Gesundheit und Gesunderhaltung
  • 28.-29.06.2024: Modul 2 / Block II
    Ernährung, Atmung, Pflege und Schmerzen
  • 18.-19.10.2024: Modul 3
    Unterstützte Kommunikation & Basale Stimulation und Kommunikation
  • Modul 4: Wahlpflichtseminare
    Vier Angebote als Wahlpflichtveranstaltungen aus der Seminarreihe Leben pur

Modularer Aufbau

Nachstehend werden sowohl die vier Pflichtmodule als auch das Wahlpflichtmodul inhaltlich dargestellt.

Jede Moduleinheit setzt sich aus zwei Seminartagen (Freitag und Samstag) zusammen. Das Wahlpflichtmodul setzt sich aus insgesamt vier eintägigen Seminaren zusammen, die entsprechend dem Seminarangebot der Stiftung Leben gewählt werden können.

Modul 1: Professionelle Grundhaltung (Pflicht)

Inhalt

  • Haltungsfragen im Umgang mit Menschen mit Komplexer Behinderung I: fachliche Urteilsbildung in der  Praxis (Beobachten, Beschreiben, Einschätzen)
  • Haltungsfragen im Umgang mit Menschen mit Komplexer Behinderung II: Selbstbestimmung konkret
  • Umgang mit Herausfordernden Verhalten bei Menschen mit Komplexer Behinderung kennenlernen
  • Erklärungsmodelle für abweichendes Verhalten

Referent

Dr. phil. Lars Mohr, Sonderpädagoge
Dozent, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich (HfH)
Institut für Behinderung und Partizipation
Schwerpunkte: Komplexe Beeinträchtigungen; herausforderndes Verhalten; Beziehungsgestaltung im heilpädagogischen Kontext

Modul 2 / Block I: Gesundheit und Gesunderhaltung (Pflicht)

Inhalt

  • Terminologische und definitorische Klärung und medizinische Grundlagen
    (Ätiologie Komplexer Behinderung; Erscheinungsformen)
  • Häufige chronische Erkrankungen und körperliche Probleme bei Komplexer Behinderung
    insbesondere bei schwerer Infantile Cerebralparese (ICP)
  • Überblick über gesundheitswissenschaftliche Konzepte, salutogenetisches Modell,
    Konzept zur Resilienz
  • Konzepte zur Gesunderhaltung
  • Pflege und Pflegebedürftigkeit; Grund- und Behandlungspflege: fachliche, ethische und pädagogische Fragen

Referentin

Dr. phil. Helga Schlichting, Dipl.-Soz.Päd., Sonderpädagogin, Kursleiterin Basale Stimulation®
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Leipzig
Pädagogik im Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung

Modul 2 / Block II: Ernährung, Atmung, Pflege und Schmerzen (Pflicht)

Inhalt

  • Grundlagen zur Ernährung von Menschen mit Komplexer Behinderung
  • orale und alternative Ernährung
  • Verdauung und Ausscheidung
  • Therapeutische Ansätze zur Verbesserung der Ernährungs- und Essenssituation sowie von Situationen bei Sondenernährung
  • Atmung und Atembeeinträchtigung bei Komplexer Behinderung und Möglichkeiten der Unterstützung
  • Grundlagen von Positionierung und Transfer
  • Mechanismen der Entstehung von akuten und chronischen Schmerzen in ihrer Wechselwirkung mit psychosozialen Einflussfaktoren
  • Schmerzerkennung, Schmerzbeobachtungsbögen (EDAAP, ECPA/BISAD u. ä.) und Handlungsempfehlungen formulieren

Referentin

Dr. phil. Helga Schlichting, Dipl.-Soz.Päd., Sonderpädagogin, Kursleiterin Basale Stimulation®
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Leipzig
Pädagogik im Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung

Modul 3: Unterstützte Kommunikation & Basale Stimulation und Kommunikation (Pflicht)

Inhalt

  • Theoretische Grundlagen: Entwicklung von der nicht-intentionalen zur symbolischen Kommunikation
  • Pädagogische Ansätze zur Kommunikationsförderung:
    • Basale Stimulation
    • Basale Kommunikation
    • Konzept der „Little rooms“
    • Intensive Interaction
    • Visualisierung und Strukturierung
    • Unterstützte Kommunikation
  • zahlreiche Praxisbeispiele

Referentin

Dr. päd. Ursula Braun, Förderschulkonrektorin Karl-Preising-Schule in Bad Arolsen
Mitbegründerin und langjährige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation
Mitbegründerin der „Unterstützte Kommunikation“

Wahlpflichtseminare

Für das Zertifikat „Fachkraft für Menschen mit Komplexer Behinderung“ wählen Sie weitere vier Angebote als Wahlpflichtveranstaltungen aus der Seminarreihe Leben pur aus.
Die Wahlpflichtseminare bieten den Teilnehmer:innen zum einen die Möglichkeit sich ihren Interessen entsprechend weiterzubilden. Zum anderen erlangen die Teilnehmer:innen durch die Seminare vertiefende Kenntnisse zur Begleitung von Menschen mit Komplexer Behinderung in den unterschiedlichen Phasen ihres Lebensverlaufs.

Stiftung Leben pur

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Anna Zuleger
Tel. 089 / 35 74 81-16
E-Mail: zuleger@stiftung-leben-pur.de

Hinweise zum Veranstaltungskalender:

Arno Glum
Mitarbeiter Online-Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit
a.glum@dvfr.de