WfbM-Sozialdienst zwischen Überforderung und Gestaltungsfreiheit

02.-03.04.2025
Kassel

Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich die Sozialdiensttagung von 53° NORD mit unterschiedlichen Aspekten in der Tätigkeit der Sozialen Dienste von WfbM. Die Veranstaltung 2025 geht der zunehmenden Belastung der Dienste nach und sucht nach Lösungen, um die Aufgabenprofile neu zu definieren und die Schwerpunkte zu überarbeiten.

SozialpädagogInnen in der Werkstatt erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben: Sie sind AnsprechpartnerInnen für Beschäftigte, Angehörige, Gruppenleitungen und Werkstattleitung. Sie sind Bildungsbegleiter, Entwicklungsplaner, Konfliktschlichter, Konzeptentwickler, Antragsteller und Berichterstatter. Und manchmal sind sie auch noch für die Umsetzung des Sommerfestes zuständig …

Mit dem BTHG, seinen Ausführungsbestimmungen und den Landesrahmenverträgen kommen neue Instrumente zur Bedarfsermittlung, zur Dokumentation und zum Berichtswesen hinzu. Der Auftrag zu verstärkter Personenzentrierung und Selbstbestimmung erfordert ebenfalls veränderte Herangehensweisen. Nicht zuletzt steigern Politik und Kostenträger ihre Erwartungen an eine inklusive Ausrichtung der Werkstatt: Mehr WfbM-Arbeitsplätze im Sozialraum und mehr Vermittlungen „draußen“. Für diese gestiegenen Anforderungen bleibt es bei einem Stellenschlüssel von 1:120.

Schaut man in die gesetzlichen Grundlagen der Werkstattarbeit, stellt man jedoch fest, dass dort die Aufgaben der Sozialen bzw. Begleitenden Dienste kaum definiert sind. Abgesehen von den Anforderungen durch das Teilhabeplanverfahren gibt es also Handlungsspielräume. Die will 53° NORD auf dieser Tagung ausloten. Mit der Moderatorin Kristin Surmann, die selbst den Sozialen Dienst einer Werkstatt geleitet hat, will 53° NORD Praxisanforderungen und Belastungen anhand einer handvoll exemplarischer Praxisbeispiele reflektieren, Handlungsoptionen erarbeiten, ein verändertes Selbstverständnis entwickeln und abwägen, wie dies alles in der eigenen Praxis umsetzbar ist. Das Ziel der Tagung ist also die Überprüfung und ggf. Veränderung der konkreten Tätigkeit der TeilnehmerInnen. Das Tagungskonzept ist auf Dialog und Lösungssuche angelegt und bietet damit ausreichend Raum für Erfahrungsaustausch und kollegiale Beratung.

Tag 1: 10:30 bis 17:00 Uhr

Tag 2: 09:00 bis 15:00 Uhr