Wer ist hier eigentlich der/die Expert*in?!
Menschen mit Behinderungen als Peers in der beruflichen Teilhabe und Expert*innen in eigener Sache
20.-21.11.2023
Online
Peer Counseling bedeutet: Menschen mit bestimmten Erfahrungen geben ihr Wissen an andere Personen weiter, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Anfangs setzte sich diese Idee in der Psychiatrie durch, jetzt erobert sie auch den Bereich der beruflichen Teilhabe. Sie fußt auf dem Gedanken, dass Menschen eine Beratung durch Personen mit vergleichbaren Erfahrungen oder in ähnlichen Situationen besser annehmen, deutlich schneller Augenhöhe entsteht und auch eventuelle Hürden leichter abgebaut werden.
Es hat sich gezeigt, dass gerade beim Finden von beruflichen Möglichkeiten, der eigene Wille und die eigene Entscheidungskompetenz von zentraler Bedeutung sind. Peer-Expert*innen können hierbei eine unabhängige und zentrale Rolle einnehmen, indem sie die zu beratenden Menschen mit ihrer eigenen Kompetenz zu Expert*innen in eigener Sache werden lassen.
Die Beispiele für Einsatzfelder sind vielfältig: Speziell geschulte Peers begrüßen neu eingestellte Mitarbeiter*innen der Werkstatt und versorgen sie mit Informationen.
Werkstattbeschäftigte, die auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz oder festangestellt auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind, geben ihre Erfahrungen an Schulabgänger oder Interessierte aus Werkstätten weiter. Beschäftigte berichten vor Besuchern, Eltern, Lehrern oder Schülern über ihre beruflichen Erfahrungen und beruflichen Lebenswege. Evaluator*innen in eigener Sache prüfen die Qualität von Wohn- und Arbeitsangeboten.
Allerdings reicht es nicht aus, Teil einer Peer-Group zu sein, um als Experte arbeiten zu können. Beratungstätigkeit setzt spezielle personelle Fähigkeiten und Beratungswissen voraus und muss geschult sowie finanziert werden.
Diese Tagung gibt einen Überblick über Anwendungsgebiete des Peer-Ansatzes in der beruflichen Teilhabe, über seine Stärken und Möglichkeiten und mögliche Finanzierungswege.
Sie beschreibt die neuen Arbeitsfelder, die daraus resultieren und legt dar, wie aus ihnen mehr Mitwirkung, Eigenverantwortlichkeit und Empowerment für Menschen mit einer Behinderung entstehen kann und wie das Peer-Konzept die übliche Rollenfestlegung verändert.
Programm
20.11.2023
10:00 bis 10:30 Uhr | Ankommen
10:30 bis 10:45 Uhr | Begrüßung und kurze Einführung ins Thema
Katrin Euler/Susanne Müller
10:45 bis 12:00 Uhr | "Warum der LVR Peer-Counseling schon immer wichtig fand"
Jens Derksen, LVR
12:00 Uhr | Mittagessen
13:00 bis 14:00 Uhr | Qualität aus Kund:innensicht - Meinungsforschung auf Peer-Ebene
Alexander Koratkevich und Susanne Müller, nueva/GutGefragt gGmbH
14:00 bis 14:15 Uhr | kurze Pause
14:15 bis 15:30 Uhr | Peerberatung: Experten in eigener Sache beraten und unterstützen KollegInnen
Peers der Elbe-Werkstätten GmbH, Hamburg
15:30 bis 15:40 Uhr | kurze Pause
15:40 bis 16:30 Uhr | PIT Projekt – Peer-Beratung im Tandem, ein Modellprojekt auch für Werkstätten
Christina Habig
16:30 bis 17:00 Uhr | Zusammenfassung, Ausblick auf morgen und Abschlussrunde
17:00 Uhr | Ende
21.11.2023
09:00 bis 10:15 Uhr | Expert*innen für Arbeit – Das Peer Projekt der Hamburger Arbeitsassistenz
Sandra-Nicole Rohr und Peer-Expert:in
10:15 Uhr | Kaffeepause
10:30 bis 12:00 Uhr | Genesungsbegleitung - Idee, Qualifikation und Wirkung
Iris la Tendresse und Gyöngyvér Sielaff, EX-IN Hamburg e. V.
12:00 Uhr | Mittagessen
13:00 bis 14:00 Uhr | Peers als Paten und Teilhabebegleiter in der WfbM
BWMK
14:00 bis 15:00 Uhr | Arbeitsgruppen
15:00 bis 15:30 Uhr | Abschlussrunde & Veranstaltungsende
53° NORD Agentur und Verlag (53° NORD)
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Ein Geschäftsbereich der GDW Mitte eG
Frankfurter Straße 227b
34134 Kassel
Veranstaltungen: Katrin Euler & Martin Lenkewitz
Telefon: +49 (0) 5 61 | 47 59 66 - 53
Telefax: +49 (0) 5 61 | 47 59 66 - 75
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