Systemerkrankung – Arzt und Patient im Nationalsozialismus

29.11.2024-31.12.2026
Berlin u. a.

Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 führte zu tiefgreifenden Ver­­änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen – auch im Gesundheitssystem. Die Ausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ beleuchtet anhand von Fallbeispielen, wie sich Handlungsspielräume – besonders für jüdische Ärzte und Patienten – veränderten. Sie zeigt, wie Karrieren verliefen und sich im Gesundheitssektor neue Aufgaben und Konfliktfelder ergaben. Wie verlief der Prozess der (Selbst-)„Gleichschaltung“ der ärztlichen Standesorganisationen und der Verdrängung politisch unerwünschter sowie jüdischer Ärztinnen und Ärzte? Wie wurden Kriegsgefangene und Häftlinge in Konzentrationslagern medizinisch versorgt? Und wie versuchten Ärzte und Gesund­heitspolitiker, die gesundheitliche Betreuung der deutschen Bevölkerung bis zum Kriegsende sicherzustellen?

Die Ausstellung schildert Verbrechen, die Ärztinnen und Ärzte im Namen der Medizin verübten: Zwangs­­sterilisationen, Krankenmorde und Human­experimente. Nicht zuletzt thematisiert sie auch wenig erforschte Felder wie das Aufweichen der ärztlichen Schweige­pflicht im Nationalsozialismus oder die Tätigkeit des Deutschen Ärztegerichtshofs in München.

Die Ausstellung ist vom 29. November 2024 bis 28. Januar 2025 in Berlin zu sehen. Anschließend wird sie sukzessive in zahlreichen Städten Deutschlands ausgerichtet. Die Folgetermine sind auf der Website systemerkrankung.de angegeben.

Weitere Informationen zur Ausstellung und ihrem geschichtlichen Hintergrund finden Sie auch in einer Meldung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 28. November 2024.

Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)

Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin

E-Mail: sekretariat@asf.tu-berlin.de

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Arno Glum
Mitarbeiter Online-Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit
a.glum@dvfr.de

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