Der schwierige Übergang von der Werkstatt in den Ruhestand
23.-24.06.2025
Kassel
Arbeit bietet den Beschäftigten eine sinnvolle Aufgabe, Struktur und ein soziales Netzwerk. Ganz besonders gilt das für die Arbeit in einer WfbM. Mit der Berentung fällt dieser Bezugsrahmen weg, für viele ein tiefer Einschnitt und ein Verlust von Lebensqualität. Für die Werkstätten wird das Problem wird zunehmend dringlicher, der Anteil der Altersgruppe zwischen 55 bis 65 wächst. In den letzten Jahren ihrer Tätigkeit ist deren Leistungsvermögen häufig gemindert, eine Tatsache, die einen gestuften Übergang ins Rentenleben erfordert. Auch altersbedingte Erkrankungen, wie bspw. Demenz, treten häufiger auf und erhöhen den Unterstützungsbedarf.
Es gilt also, den Besonderheiten älterer Beschäftigter Rechnung zu tragen, sie auf ein Leben ohne Arbeit vorzubereiten und mit ihnen gemeinsam Perspektiven für den Ruhestand zu entwickeln: Wie lässt sich ein erfülltes Rentnerdasein ermöglichen und wie kann die Werkstatt darauf vorbereiten? Ist ein „weicher“ Übergang möglich? Lässt sich der Werkstattrahmen zu Gunsten älter werdender Beschäftigter verändern? Ist der Wohnbereich auf eine Vollzeitbetreuung ausgerichtet, welche Angebote hält er vor? Welche neuen Möglichkeiten der Tagesstruktur können die Werkstatt ersetzen? Welche Chancen bietet die Gemeinde?
Viele Werkstätten haben in den vergangenen Jahren Lösungen für diese Herausforderungen entwickelt. Günstigenfalls liegen sie nicht in einer Sondergruppe, sondern bieten individualisierte Angebote im Arbeitsalltag, gemäß der Erkenntnis: „Das Älterwerden verläuft bei jedem anders, deshalb brauchen wir flexible Lösungen.“ Älterwerdende behalten in solch einem Konzept ihren Platz in der Arbeitsgruppe, haben aber auch die Möglichkeit zu Rückzug und Regeneration und finden Angebote, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Das kann ein Gedächtnistraining oder die Biografiearbeit sein. Entspannungsangebote gehören dazu, Kreativ-, Koch- und Backkurse, Spiele, Sport und Bewegungstraining. Die zukünftigen Rentner beschäftigen sich mit Fragen wie „Was bedeutet Rente?“, „Welche Ideen habe ich / haben wir für die Ausgestaltung des Rentnerdaseins?“, „Welche Angebote kann ich nutzen?“ Auch Teilzeitarbeit gehört zu den Erleichterungen, die Werkstätten ihren älter werdenden Beschäftigten bieten. Klar ist, dass die Veränderungen nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg geplant werden können, dass sie einbezogen werden und im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten ihre Zukunft selbst bestimmen sollten.
Diese Fachtagung zeigt beispielhafte Konzepte für einen gelingenden Übergang und gibt den TeilnehmerInnen ausreichend Möglichkeit zum Austausch und zur Diskussion.
53° NORD Agentur und Verlag (53° NORD)
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Arno Glum
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