Zu wenige barrierefreie Arztpraxen in Deutschland
Nur rund 87.000 von etwa 220.000 Praxen in der ambulanten Patientenversorgung haben Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit ergriffen. Die Stiftung Gesundheit untersuchte, in welchem Maße die ärztlichen Praxen barrierefrei sind. Sie bietet außerdem das Internetportal „Arzt-Auskunft“, das Betroffenen hilft, eine geeignete Praxis oder Klinik zu finden.
43,9 % der Praxen seien für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich, 20 % seien für Menschen mit Hörbehinderungen eingerichtet, 8,2 % für Menschen mit Sehbehinderungen und nur 1,5 % für Personen mit kognitiven Einschränkungen, so die Analyse der Stiftung. Unter den Bundesländern liege Berlin ganz vorn. Hier haben 57 % der Praxen mindestens ein Kriterium der Barrierefreiheit erfüllt. Danach komme Sachsen mit 55,5 % und Brandenburg mit 54,9 %. Schlusslicht sei Bayern mit nur 38,8 %.
Die Stiftung Gesundheit arbeitet seit 2009 an dem „Projekt Barrierefreie Praxis“ und erhebt kontinuierlich, welche Hilfen zur Barrierefreiheit in den Praxen zu Verfügung stehen. Die Stiftung unterhält außerdem ein „Strukturverzeichnis“, das einen Online-Überblick über die vielschichtige und dynamische Landschaft der rund 380.000 in der Patientenversorgung praktizierenden Ärztinnen und Ärzten bietet. Das „Strukturverzeichnis“ lasse sich auf verschiedenste Weise nutzen, so die Stiftung. Informationen fließen in die „Arzt-Auskunft“ für Arztsuchen im Internet und in Apps und es unterstützt Krankenversicherer und Fach-Callcenter bei der Versichertenberatung. Darüber hinaus unterstütze die Stiftung eine Vielzahl von Projekten der Strukturforschung mit vielschichtigen Auswertungen.
Auch die Website „Einfach teilhaben“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) bietet einen „Arzt-Finder“ sowie viele weitere Informationen für Betroffene.
Informationen der Stiftung Gesundheit
Analyse Status quo 2023: Barrierefreiheit in ambulanten Arztpraxen
Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung
(Quelle: Stiftung Gesundheit)