Weltkrebstag 2023 nimmt Versorgungslücken in den Blick
Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Die Weltkrebsorganisation „Union for International Cancer Control“ (UICC) macht auf die Barrieren in der Krebsversorgung aufmerksam. Die Deutsche Krebshilfe betont aufgrund der steigenden Krebszahlen die große Bedeutung von Prävention und Früherkennung.
Es gibt international große Unterschiede in der Krebsversorgung. Rund 70 Prozent der Menschen, die weltweit an Krebs versterben, kommen aus Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen. Die UICC betont, wie wichtig die Erforschung der Barrieren ist, die der Krebsversorgung im Wege stehen – wie z. B.:
• Geschlechternormen und Diskriminierung
• Barrieren für Minderheiten
• Sozialwirtschaftlicher Status
• Das Stadt-Land-Gefälle
• Altersdiskriminierung
• Flüchtlingsstatus und Vertreibung
• Homophobie, Transphobie und damit verbundene Diskriminierung
• Barrieren für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen
Zu den Schlüsselthemen der UICC gehören deshalb u. a. einen gleichen Zugang für alle zur Krebsversorgung zu fördern, die Prävention und Risikovermeidung zu verbessern, ein Problembewusstsein zu schaffen, gegen Fehlinformationen vorzugehen und Einfluss auf die Gesundheitssysteme der Landesregierungen auszuüben.
In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Krebsneuerkrankungen bis zum Ende dieses Jahrzehnts um fast 20 Prozent auf schätzungsweise 600.000 steigen. Deshalb betont die Deutsche Krebsgesellschaft die Bedeutung von Prävention und Früherkennung. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol senken das eigene Krebsrisiko um rund 40 Prozent.
Die Corona-Pandemie habe dazu geführt, dass viele Menschen ungesünder leben und seltener am gesetzlichen Früherkennungsprogramm teilnahmen. Vorsorgeuntersuchungen wie die Mammographie, die Darmspiegelung oder das Hautkrebs-Screening zielen darauf ab, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. Eine gesunde Lebensführung und die Früherkennung zusammengenommen könnten die Krebssterblichkeit um bis zu 75 Prozent senken, so die Deutsche Krebshilfe.
Die Deutsche Krebshilfe bietet zahlreiche gebührenfreie Infohefte zu Prävention und Krebsfrüherkennung sowie für Betroffene und informiert zu den Reha- und Sozialleistungen, die bei einer Krebserkrankung in Frage kommen können.
Die UICC stellt Info- und Veranstaltermaterialien zum Weltkrebstag 2023 in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung.
Frontseite der UICC-Broschüre für Veranstalter (Bild: UICC)
(Quellen: Union for International Cancer Control, UICC; Deutsche Krebshilfe)