02.06.2021

Welt-Hirntumor-Tag unterstreicht schwierige Situation von Betroffenen und Angehörigen

Am 8. Juni ist der Welt-Hirntumor-Tag. Jährlich erkranken in Deutschland rund 8.000 Menschen an einem primären Hirntumor. Viel häufiger sind Metastasen anderer Tumoren im Gehirn. In der medizinischen Rehabilitation sind Logopädie, Physio- und Ergotherapie, neurokognitive Trainings sowie Leistungen zur sozialen und beruflichen Teilhabe bedeutsam.

Eine psychoonkologische Beratung kann außerdem bei psychischen und sozialen Problemen helfen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) informiert über entsprechende psychosoziale Beratungsstellen.

Hirntumore treten im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen selten auf. In der Therapie kommen neurochirurgische Eingriffe, Chemo- und Strahlentherapie, Immun- und Antikörpertherapie zum Einsatz. Leider wird eine Heilung für Patientinnen und Patienten mit bösartigen Hirntumoren bisher nur selten erreicht. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hirntumoren wie Astrozytome, Gliome, Glioblastome, Meningiome oder Neurozytome. Die Deutsche Hirntumorhilfe bietet ein „Hirntumor-Forum“ für Betroffene und Interessierte an, in dem Fragen zu den verschiedenen Hirntumoren möglich sind.

Motivbild des Welt-Hirntumor-Tages 2021 der Deutschen Hirntumorhilfe
Foto: Motivbild der Deutschen Hirntumorhilfe zum Welt-Hirntumor-Tag; es steht als Download für Aktionen zur Verfügung. Die graue Schleife ist ein Symbol der Solidarität mit den Betroffenen. Die Schleifen – so genannte „awareness ribbons“ – sind im Online-Handel erhältlich.

Rehabilitation bei Hirntumoren

Eine neuroonkologische Rehabilitation kann vollstationär oder teilstationär erfolgen. Es gibt teilweise auch die Möglichkeit einer ganztägig ambulanten Rehabilitation in Tageskliniken.

Der Neurologe Dr. Thomas Brand erläutert: „Die stationäre neuroonkologische Rehabilitation von Hirntumorpatienten richtet sich nach den individuellen Krankheitsfolgen. Sie hängt davon ab, ob beispielsweise Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen, Feinmotorikstörungen, Sprach- oder geistige Leistungsbeeinträchtigungen im Vordergrund stehen. (…)  Auf jeden Fall wird aber eine Linderung der Beschwerden und damit ein kostbarer Gewinn von Lebensqualität angestrebt.“

Der Fachmann erklärt weiter, dass Betroffene und ihre Angehörigen bereits mit dem Sozialdienst des behandelnden Krankenhauses zukunftsrelevante Fragen beraten können – zum Beispiel zur beruflichen Wiedereingliederung, zum Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, zur Anerkennung nach dem Schwerbehindertenrecht, zur Organisation von häuslicher oder unter Umständen stationärer Pflege.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) betont: „Die Rehabilitation von neurologischen Patienten nimmt an Bedeutung zu. Dies ist einerseits auf den steigenden Bedarf an rehabilitativen Maßnahmen und andererseits auf neue therapeutische Möglichkeiten im Bereich der neurologischen Rehabilitation zurückzuführen.“ Die DGNR oder etwa die ZNS-Akademie der Hannelore Kohl Stiftung bieten Fortbildungen für Reha-Fachleute im Bereich der Hirnschädigungen.

Der Welt-Hirntumor-Tag wurde im Jahr 2000 von der Deutschen Hirntumorhilfe ins Leben gerufen. Bundesweit gibt es im gesamten Juni 2021 Aktionen und Veranstaltungen. In rund 15 Nationen setzen sich Menschen anlässlich des Gedenktags für die Belange von Hirntumorpatientinnen und -patienten ein.

Weitere Informationen

Aktionen anlässlich des Welt-Hirntumor-Tages 2021
Informationen zu psychosozialen Krebsberatungsstellen des DKFZ
Hirntumor-Forum der Deutschen Tumorhilfe

(Quellen: Deutsche Hirntumorhilfe, Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ, Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation)