03.07.2013

VdK: Probleme im Gesundheitswesen zügig anpacken - Gesetzlicher Handlungsbedarf bei Krankengeld und Psychotherapie

"Probleme, die besonders häufig auftauchen, können ein Hinweis auf ein systematisches Defizit im Gesundheitswesen sein. Dann ist die Politik zum Handeln aufgefordert". Das erklärte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, anlässlich der Veröffentlichung des "Monitor Patientenberatung", den die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) am 01.07.2013 dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, übergab.

Die Auswertung von rund 75.000 Beratungsgesprächen bei der UPD zeigt, dass sich die Themen "Krankengeld" und "fehlende Angebote in der ambulanten Psychotherapie" als große Problemfelder im deutschen Gesundheitswesen herauskristallisieren.

Ein gravierendes Problem ist aus Sicht des VdK beim Thema Krankengeld vor allem die so genannte Krankschreibungsfalle, die zum Verlust des Krankengeldes führen kann, wenn Patienten bei der Verlängerung ihrer Krankschreibung eine Frist verpassen. "Hier muss das Gesetz geändert werden, damit die Krankenkasse die weitere Zahlung von Krankengeld wegen eines bürokratischen Formfehlers nicht einfach einstellen kann", fordert Mascher. Der Sozialverband VdK kritisiert das harte Vorgehen mancher Krankenkassen. "Alle wissen, dass es manchmal Schwierigkeiten gibt, Termine beim Arzt zu bekommen. Hier muss der Gesetzgeber eine Regelung treffen, dass auch eine nachträgliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung möglich ist", fordert VdK-Präsidentin Ulrike Mascher.

Der "Monitor Patientenberatung" zeigt auch, dass die Suche nach einem Psychotherapeuten für viele Patienten ein gravierendes Problem darstellt. "Da es viel zu wenig niedergelassene Psychotherapeuten mit Krankenkassenzulassung gibt, weichen die Patienten irgendwann auf stationäre Angebote aus. Ältere Menschen werden häufig nur mit Antidepressiva vom Hausarzt versorgt und erhalten gar keine Therapie. Hier muss die Politik eingreifen, denn die neue Bedarfsplanung bringt keine richtige Verbesserung", so Mascher. Der Sozialverband VdK fordert, dass die Psychotherapeutensitze nach Einwohnern und nicht wie bisher nach dem historischen Bestand festgelegt werden.

Die Unabhängige Patientenberatung wird gemeinsam vom Sozialverband VdK Deutschland, der Verbraucherzentrale Bundesverband und dem Verbund unabhängige Patientenberatung getragen. Sie berät neutral und kostenlos zu allen Gesundheitsfragen – vor Ort in 21 regionalen Beratungsstellen über ihren Arzneimittelberatungsdienst und ein kostenfreies Beratungstelefon (www.upd-online.de).

(Quelle: www.vdk.de)