06.09.2018

Stiftung Anerkennung und Hilfe sucht Zeitzeugen

Die Stiftung Anerkennung und Hilfe will Unrechtserfahrungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. der Psychiatrie aus den Jahren 1949 bis 1990 aufarbeiten. Dazu hat sie im August 2018 ein Zeitzeugenportal eingerichtet. Hier können Personen über die Geschehnisse berichten und sich so an der wissenschaftlichen Aufarbeitung beteiligen.

Die Aufarbeitung des in den Jahren 1949 bis 1975 (in der Bundesrepublik Deutschland) bzw. bis 1990 (in der DDR) in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. der Psychiatrie erlittenen Leids und Unrechts ist Zweck der Stiftung. Es geht ihr u. a. darum, Leid- und Unrechtserfahrungen zu erfassen sowie Art und Umfang der Geschehnisse nachvollziehbar zu machen.

Die Stiftung Anerkennung und Hilfe hat Wissenschaftler der Universitäten/Hochschulen Düsseldorf, Heidelberg und Berlin sowie der Charité Berlin mit der Aufarbeitung beauftragt. Die Forscherinnen und Forscher nutzen die Ergebnisse für ihre weiteren Recherchen. Die Angaben der Zeitzeugen können ihnen Eindrücke vermitteln, die bei der Erfassung eines Gesamtbildes eine wichtige Rolle spielen. Auch detaillierten Hinweisen zu den Lebensumständen und Bedingungen in den Einrichtungen kann so nachgegangen werden. Einzelne Aussagen können (anonymisiert) als Zeitzeugenquelle in den Forschungsbericht mit einfließen.

Die Beteiligung kann anonym und in einem Zeitraum bis Juli 2019 erfolgen. Ergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung sollen im Dezember 2020 vorliegen und 2021 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Weitere Informationen

www.stiftung-anerkennung-und-hilfe.de/zeitzeugenportal

(Quelle: Stiftung Anerkennung und Hilfe)