26.08.2022

Pilotprojekt: Barrierefreie Apps für Selbsthilfeorganisationen

Die Corona-Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen zeigte, wie wichtig digitale Lösungen für den Kontakt und Austausch in Selbsthilfeorganisationen sind. Der Paritätische Gesamtverband möchte deshalb barrierefreie Apps für diesen Info-, Kommunikations- und Vernetzungsbedarf entwickeln.

Viele Selbsthilfeorganisationen und -kontaktstellen aber auch -gruppen möchten gerne ihr Angebot ausbauen und unkomplizierte digitale Lösungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen anbieten, berichtet der Paritätische Gesamtverband. So könnten neue Wege zur Selbsthilfe entstehen, die Kommunikation untereinander erleichtert und eine zeitgemäße Form der Kommunikation genutzt werden.

Der Paritätische hat mithilfe einer Förderung der Aktion Mensch Stiftung und mit Unterstützung eines IT-Dienstleisters ein Projekt zur Stärkung der digitalen Teilhabe aufgesetzt. Im Rahmen einer neunmonatigen Planungsphase solle jeweils eine App für zwei Selbsthilfeorganisationen entwickelt werden. Die Apps sollen Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen helfen, den Kontakt zu ihrer Organisation und anderen Betroffenen zu pflegen sowie nützliche Informationen für den Alltag zu gewinnen. Dem Paritätischen bietet das Projekt ferner die Möglichkeit, Expertise in diesem Bereich aufzubauen, Innovationen voranzutreiben und zur Vernetzung untereinander beizutragen.

Der Paritätische Gesamtverband konnte für die neunmonatige Phase der App-Planung und -Entwicklung, den Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. (bvkm) sowie den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) gewinnen. Beide Verbände haben gemeinsam mit künftigen Nutzenden erste Funktionen für die App definiert und über mögliche Barrieren in der Verwendung von Apps gesprochen. Im nächsten Schritt wird nun jeweils ein Prototyp entwickelt, so der Paritätische Gesamtverband.

Im Anschluss werden Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen die jeweiligen Apps auf Barrierefreiheit testen und Rückmeldungen geben. Diese fließen in die Weiterentwicklung der Apps ein und bilden die Grundlage für die Vorbereitung einer angestrebten zwei- bis dreijährigen Hauptprojektphase, in der weitere Mitgliedsorganisationen die Erkenntnisse daraus nutzen und eigene Apps konzipieren können.

Weitere Informationen zum Thema "Digitale Selbsthilfe" bietet die Website des Paritätischen Gesamtverbands.

(Quelle: Der Paritätische Gesamtverband)