23.03.2022

Hilfsangebote für geflüchtete Menschen mit Behinderungen aus der Ukraine

Viele Organisationen engagieren sich, um Hilfsangebote für Menschen mit Behinderungen auf der Flucht bereitzustellen und zu koordinieren. Nun steht auch eine Internetseite zur Koordination der Hilfsabfrage zur Verfügung. Um die Datenbank zu füllen, werden Organisationen der Behindertenhilfe in Deutschland gebeten, dort ihre Wohn- und Transferangebote für behinderte Menschen aus der Ukraine einzutragen.

Hilfsabfrage.de: So heißt die neue Seite, die von der Dienststelle des Landesbehinderten­beauftragten Bremen, Arne Frankenstein, gemeinsam mit weiteren Institutionen wie Leistungsanbietern und  Interessenvertretungen behinderter Menschen konzipiert wurde. Sie soll fester Bestandteil der Kriseninfrastruktur zur Rettung flüchtender Menschen mit Behinderungen werden. Aktuell geht es darum, die bestehenden Wohn- und Transferangebote für behinderte Menschen aus der Ukraine zu bündeln und übersichtlich aufzuführen, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen flächendeckend zu nutzen. Deutschlandweit sind Organisationen der Behindertenhilfe nun aufgerufen, in den Rubriken „Transfer“ und „Wohnen“ ihre Hilfsangebote zu hinterlegen. Organisationen in der Ukraine, in den Grenzregionen sowie in Deutschland können dann einen Abgleich durchführen, ein sogenanntes „matching“ zwischen den behinderten, geflüchteten Menschen und den Hilfsangeboten in Deutschland.

Informationen zur Unterstützung geflüchteter Menschen mit und ohne Behinderung sowie Hilfsaktionen bieten derzeit u. a. noch folgende Webseiten:

Germany4Ukraine.de: Das Hilfeportal des Bundes bietet Basisinformationen zu vielen Bereichen von Arbeit und Studium bis bürokratische Hilfestellungen im Hinblick auf Asyl oder Einreisebestimmungen sowie weitere Informationen rund um Hilfsangebote, Unterkunft und ärztliche Versorgung. Das Webangebot soll sukzessive ausgebaut werden.

Aktion Mensch: Die Aktion Mensch bündelt Informationen rund um Flucht, Einreise und Unterstützungsangebote für Menschen mit und ohne Behinderung sowie eine Freiwilligen­datenbank. Des Weiteren gibt es Informationen zur Ukraine-Sonderförderung für Initiativen und Einrichtungen, die sich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren. Die Förderung kann z. B. für Miete und Ausstattung von Räumlichkeiten, Herstellung von Barrierefreiheit, Dolmetschdienste (auch Gebärdensprache), Beratung, Koordination von Ehrenamtlichen oder für die psychosoziale Begleitung erfolgen.

Familienratgeber: Die von der Aktion Mensch angebotene Seite bietet Informationen und weiterführende Links zu Schutzrechten, Hilfen, medizinische Versorgung und Beratungsangeboten für geflüchtete Menschen allgemein in der Europäischen Union und insbesondere auch minderjährige Geflüchtete ohne erwachsene Angehörige.

deafrefugees.de: Unter diesem Link sammeln ein bundesweites Netzwerk aus Gehörlosenverbänden und -vereinen sowie Freiwillige und Ehrenamtliche barrierefreie Informationen speziell für taube Geflüchtete wie z. B. auch eine Liste mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern und vermitteln Ansprechpersonen. Die Informationen stehen in verschiedenen Sprachen und Gebärdensprachen zur Verfügung.

Ukraine-Nothilfe des DBSV: Unter Federführung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands e. V. (DBSV) hat sich ein Team aus verschiedenen Organisationen zusammengefunden, das sich um die Evakuierung von blinden und sehbehinderten Kindern und Erwachsenen (sowie Angehörigen) nach Deutschland, die Erst-Unterbringung in Berlin und die nächsten Stationen kümmert.

Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine: Auf seiner neuen Übersichtsseite informiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Menschen, die wegen des Krieges nach Deutschland geflüchtet sind, über die Themen Arbeit und Soziale Sicherung in den Sprachen Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch.

Informationen für geflüchtete Menschen mit Behinderungen aus der Ukraine: Die Fachstelle Teilhabeberatung, die die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) koordiniert, informiert über den Zugang zu Leistungen für geflüchtete Personen aus der Ukraine auf ihrer Website.

Informationen in Leichter Sprache: Auf einer Übersichtsseite bündelt die Lebenshilfe Erklärungen über den Krieg in der Ukraine, zu Hilfsmöglichkeiten und Links mit weiteren Informationen in Leichter Sprache.

(Quellen: Bundesregierung, Aktion Mensch, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, Deutscher Gehörlosen-Bund, Bundesvereinigung Lebenshilfe)