22.01.2025

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Alljährlich erinnern Gedenkveranstaltungen am 27. Januar an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Hunderttausende Kinder, Männer und Frauen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Bei den diesjährigen Veranstaltungen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, stehen die blinden Opfer im Fokus.

Im Dienstsitz des Bundesbeauftragten (Kleisthaus, Mauerstraße 53, 10117 Berlin) findet am 27. Januar 2025, 19 Uhr, eine Lesung des blinden Autors Bernd Kebelmann mit musikalischer Begleitung von Dietmar Gräf statt. Zudem spricht Jürgen Dusel mit Bernd Kebelmann, Johannes Spielmann (Vorstand Blindeninstitutsstiftung) und Irit Kulzk (Förderkreis Gedenkort T4 e. V.) über die Verfolgung von blinden Menschen im Nationalsozialismus.

Da die Plätze begrenzt sind, ist eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung, ggf. mit Angabe von Bedarfen zur Barrierefreiheit, per E-Mail an Kleisthaus@behindertenbeauftragter.de erforderlich.

Außerdem lädt der Bundesbeauftragte für den 29. Januar 2025, 10:30 Uhr, zu einer Kranzniederlegung mit künstlerischer Begleitung am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde (Tiergartenstraße 4, 10785 Berlin) ein. Hierfür ist keine Anmeldung nötig.

Zum Hintergrund des Gedenktages

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz in Polen. Hier wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen von den Nationalsozialisten ermordet. Mit den Worten „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen“ erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996 den 27. Januar zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 2005, den Tag auch international zum Holocaust-Gedenktag zu machen.

Weitere Informationen

Forderung der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Menschen mit Behinderungen als Verfolgte des Nazi-Regimes anzuerkennen

(Quellen: Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Bundeszentrale für politische Bildung)