08.11.2016

EU-Richtlinie für barrierefreien Webzugang gebilligt

Das Europäische Parlament hat am 26.10.2016 eine Richtlinie über den barrierefreien Webzugang gebilligt, die Behinderten und älteren Menschen den Zugang zu Daten und Dienstleistungen im Internet erleichtern soll. Künftig müssen Websites und mobile Anwendungen öffentlicher Stellen wie zum Beispiel Verwaltungen, Gerichte, Bibliotheken und Krankenhäuser gemeinsamen EU-weiten Normen zur Barrierefreiheit entsprechen.

Im Internet werden zahlreiche Informationen auf dem Bildschirm angezeigt. Menschen mit Behinderungen benötigen unterstützende Tools, wie Bildschirmlesesoftwares oder Programme zur Steuerung des Mauszeigers durch Kopfbewegungen, um das Web barrierefrei nutzen zu können.  Doch selbst mit diesen Werkzeugen sei die Nutzung mancher Websites schwierig, wenn sie die Anforderungen an einen barrierefreien Zugang nicht erfüllen. So sollten zum Beispiel Bilder einen Alternativtext aufweisen oder Videos mit Untertiteln versehen werden, heißt es in einer Mitteilung des EU Parlaments. Umso wichtiger sei es, dass Websites und Anwendungen öffentlicher Stellen (wie Behörden, Krankenhäuser oder Gerichtsgebäude) einen barrierefreien Zugang garantieren, damit jeder die Dienstleistungen und Services in Anspruch nehmen kann.

Die Mitteilung geht von einer Zahl von rund 80 Millionen Menschen mit Behinderungen in der EU aus – und  einem Anstieg der Anzahl von Menschen mit Behinderungen und altersbezogenen Problemen beim Webzugang auf 120 Millionen bis zum Jahr 2020.

Nach Inkrafttreten der Richtlinie haben die EU-Mitgliedstaaten 21 Monate lang Zeit, ihre Bestimmungen in nationales Recht zu überführen.

Weitere Informationen:

 "Websites und Apps des öffentlichen Sektors in Zukunft EU-weit barrierefrei", Pressemitteilung der EU-Kommission Vertretung in Deutschland vom 04.11.2016

 "Barrierefreier Webzugang für Menschen mit Behinderungen", Artikel zur Plenartagung vom 25.10.2016

"Online public services to be made more accessible for the disabled and elderly", Pressemitteilung des EU-Parlaments, Press release EU Parliament, 26.10.2016

Zu diesem Thema hat das EU-Parlament auch ein englischsprachiges Video veröffentlicht, das unter folgendem Link aufrufbar ist: European Parliament Video (english) "Making websites and apps accessible for all"

(Quellen: Europa Parlament, EU-Kommission)