19.06.2019

Erste Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege

Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte sollen sich schnell und spürbar verbessern. Das ist Ziel der Konzertierten Aktion Pflege, die im Juli 2018 gestartet ist. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben nun erste Ergebnisse vorgelegt.

Pflege müsse wieder attraktiver werden und dies gehe nur mit mehr Personal, so Bundesgesundheitsminister Spahn. Das entlastet nicht nur die einzelne Pflegekraft, sondern lässt auch mehr Zeit für die Betreuung der Pflegebedürftigen. Deshalb wurde u. a. ein verbindlicher Personalschlüssel für Pflegekräfte in Krankenhäusern vereinbart. Die Fach- und Sprachausbildung für ausländische Pflegekräfte in den Herkunftsländern soll unterstützt und für die Vermittler ausländischer Fachkräfte ein Gütesigel entwickelt werden.

Bessere Entlohnung

Ein weiterer Ansatz besteht darin, die Entlohnungsbedingungen in der Altenpflege zu verbessern und nach Qualifikation differenzierte Mindestlöhne zu entwickeln. Außerdem soll ein für Ost und West einheitlicher Pflegemindestlohn geschaffen werden. Die rechtlichen Grundlagen sind am 19. Juni mit dem so genannten Pflegelöhneverbesserungsgesetz von der Bundesregierung beschlossen worden. Nun müsse die Pflegebranche entscheiden, ob sie für bessere Löhne einen flächendeckenden Tarifvertrag abschließen könne, oder Mindestentgelte – wie bisher – über die Pflegekommission festgelegt werden sollen, so Bundesarbeitsminister Heil.

Einig waren sich die Minister darüber, dass eine verbesserte Entlohnung nur durch eine verbesserte Finanzausstattung der Pflegeversicherung zu erreichen ist. Eine finanzielle Überlastung der Pflegebedürftigen durch steigende Eigenanteile sei zu verhindern.

Mehr Nachwuchs, mehr Verantwortung

Die Konzertierte Aktion Pflege will außerdem für mehr Nachwuchs in der Pflege sorgen. Die Zahlen der Auszubildenden sowie der ausbildenden Einrichtungen sollen bis 2023 im Bundesdurchschnitt um jeweils 10 Prozent gesteigert werden. Mit einer Informations- und Öffentlichkeitskampagne will die Aktion für die neuen Pflegeausbildungen werben. Mindestens 5.000 Weiterbildungsplätze zur Nachqualifizierung von Pflegehelferinnen und -helfern sollen entstehen.

Außerdem wurde beschlossen, den Verantwortungsbereich von Pflegekräften auszuweiten. Dafür sollen u. a. Standards zur Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen (z. B. Ärzten) entwickelt werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Konzertierten Aktion Pflege sowie den Vereinbarungstext im Wortlaut finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

(Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 04.06.2019, Aktualisierung am 19.06.2019)