19.01.2012

Eckpunkte des Deutschen Vereins für einen inklusiven Sozialraum

In seiner Präsidiumssitzung am 7. Dezember 2011 hat der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. Eckpunkte für einen inklusiven Sozialraum verabschiedet.

Inklusive Sozialräume sind vielfältig und regional unterschiedlich gestaltbar. Zielrichtung der vorliegenden Eckpunkte ist es, insbesondere den Akteuren auf der kommunalen Ebene Hilfestellung beim Auf- und Ausbau von inklusiven Sozialräumen an die Hand zu geben.

Gelingt Inklusion, wird die Gesellschaft durch ihre Vielfalt bereichert, besteht weniger Anpassungsdruck für jede/n und wird Solidarität gelebt. Inklusion ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Sie betrifft den privaten Sektor wie den öffentlichen Bereich und stellt Anforderungen an beide Akteursgruppen.

Merkmale eines inklusiven Sozialraums, der vielfältig und regional unterschiedlich gestaltbar ist, sind:

  1. Gleichbehandlung und Nicht-Diskriminierung;
  2. Barrierefreiheit und Kultursensibilität;
  3. Begegnungs-, Netzwerk-, Beratungs- und Unterstützungsstrukturen;
  4. Partizipation an Planungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen;
  5. Inklusion von Anfang an, d.h. Inklusion wird auch im Rahmen einer offenen Kinder- und Jugendarbeit und einer inklusiven Bildung berücksichtigt;
  6. eine Haltung, die Alle einbezieht und Niemanden ausschließt – Wertschätzung von Vielfalt und umfassende Teilhabe.

Somit erfordert ein inklusiver Sozialraum einen gesellschaftlichen Wandel – nicht nur in den Kommunen. Ein solcher Wandel hin zur Inklusion ist nicht einfach und geht nicht von heute auf morgen, er ist aber möglich und erstrebenswert und wird zu Fortschritten für die Teilhabe aller Menschen am gemeinschaftlichen Leben in der Gesellschaft führen. Ein inklusives Gemeinwesen, insbesondere die Herstellung von Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen, ist ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger, nicht nur für Menschen mit Behinderungen.

(Quelle: www.deutscher-verein.de)