Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat Richtlinien zur Förderung von Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen veröffentlicht
Unsere Gesellschaft unterliegt einem tiefgreifenden Wandel: Demografische Entwicklung, die Ausbreitung von Volkskrankheiten, technologischer Fortschritt, die Zunahme des internationalen Wettbewerbs, veränderte gesellschaftliche Lebensbedingungen, Individualisierung der Lebensstile und Klimawandel werden in den kommenden Jahrzehnten Deutschland nachhaltig verändern.
Diese Entwicklungen werden sich auf viele Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens auswirken, insbesondere auf das Gesundheitswesen und die damit verbundenen Dienstleistungen. Damit auch künftig eine qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Gesundheitsvorsorge möglich ist, sind große Forschungsanstrengungen notwendig, die Lösungen für eine immer älter werdende Gesellschaft entwickeln.
Für Wirtschaft und Gesellschaft ist der Bereich „Gesundheit“ daher einer der wichtigsten Impulsgeber der Zukunft. Gesundheit spielt auch mit Blick auf den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit eine zentrale Rolle und trägt damit zur Innovationsfähigkeit und -bereitschaft wesentlich bei. Auch die Hightech-Strategie der Bundesregierung setzt deshalb im Bedarfsfeld Gesundheit einen Schwerpunkt. Drei Zukunftsprojekte finden hierbei besondere Berücksichtigung und definieren zentrale gesellschaftliche Ziele im Gesundheitsbereich: „Krankheiten besser therapieren mit individualisierter Medizin“, „Auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen“ und „Mehr Gesundheit durch gezielte Prävention und Ernährung“. Fortschritte bei der Erreichung dieser drei Ziele werden die Chancen für mehr Gesundheit und Lebensqualität deutlich erhöhen. Hierzu können Dienstleistungs- und Gesundheitsforschung spezifische Beiträge leisten.
Die Forschungsunion „Wirtschaft-Wissenschaft“, die die Bundesregierung bei der Umsetzung der Hightech-Strategie berät, hat festgestellt, dass diese Ziele nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Akteure realisiert werden können. Nur wenn Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger eng zusammenwirken und die Ziele gemeinschaftlich verfolgen, wird Deutschland die Herausforderungen im Bedarfsfeld Gesundheit auch in Zukunft meistern. Am besten funktionieren kann eine solche zielgerichtete Kooperation auf der lokalen Ebene, das heißt in den Städten und Kommunen, in den Landkreisen und in den Regionen, wo sie die Menschen direkt „vor Ort“ erreichen.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen regionalen Einrichtungen, Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Versorgung, Gesundheitsförderung, Pflegesektor sowie bei sozialen Dienstleistern der Gesundheitsversorgung und -förderung zeigt sich in konkreten, neuen oder im Entstehen befindlichen Netzwerken, Initiativen und Konzepten mit Modellcharakter. Sie sollen einen sichtbaren Beitrag zum Profil der Region als Standort für Gesundheit und Lebensqualität in jedem Alter leisten.
Um hier beispielhafte Projekte zu identifizieren, ihre Umsetzung zu realisieren und damit Vorbilder für andere Regionen zu schaffen, hat die Forschungsunion einen Wettbewerb vorgeschlagen, der das zielgerichtete gemeinschaftliche Handeln aller Akteure des Gesundheitswesens einer Region fördert.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) greift die Idee auf und initiiert in enger Abstimmung mit der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft den Wettbewerb „Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen“.
Die wesentliche Zielsetzung ist es, durch Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen im Gesundheitsbereich beizutragen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei innovative Dienstleistungen für ältere Menschen unter Berücksichtigung besonderer regionaler Herausforderungen wie etwa regionale Disparitäten, strukturelle Defizite oder Agglomerationseffekte. Dabei geht es um die Vernetzung von medizinischen, präventiven, pflegerischen und sozialen Angeboten und Dienstleistungen. Zudem soll das Zusammenwirken der maßgeblichen Akteure und Träger regional pilotartig optimiert werden, um so entwickelte innovative Lösungen auch auf andere Regionen in Deutschland übertragen zu können.
Weitere Informationen zu den Richtlinien zur Förderung von Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen finden Sie unter folgendem Link: www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/4595.php
(Quelle: www.gesundheitsforschung-bmbf.de)