19.12.2012

Bericht über den 22. Weltkongress von Rehabilitation International (RI), Incheon/Korea, 30. Oktober bis 2. November 2012

Der 22. RI Weltkongress mit fast 1.200 Teilnehmenden aus rund 70 Staaten fand diesmal in Südkorea in der Millionenstadt Incheon südwestlich von Seoul statt.

Es gibt heute weltweit nach aktuellen Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast eine Milliarde Menschen mit bleibenden Behinderungen – Tendenz weiter steigend. Demnach ist derzeit fast jede 7. Person davon direkt betroffen. Was für diese Menschen Bedeutung hat, wollen die RI-Weltkongresse stets zeitnah thematisieren, und zwar interdisziplinär, systemübergreifend und unter Beteiligung der behinderten Menschen als „Experten in eigener Sache“.

Die Eröffnungsrede stellte der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon unter das Thema der globalen Hoffnung auf Erfüllung der Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) und zwar in bewusster Verknüpfung mit den allgemeinen Aufgaben der Armutsbekämpfung und weltweit nachhaltigen Entwicklung. Ferner betonte er den dringend benötigten Beitrag behinderter Menschen zum Wohlstand und zum sozialen Zusammenhalt in allen Volkswirtschaften und freute sich, dass mehr und mehr Regierungen dies zu verstehen beginnen.

Weitere Themen im Plenum beschäftigten sich u.a. mit dem bisherigen Verfahren der BRK-Umsetzung und den vielen nationalpolitischen Stolpersteinen, der inklusiven Entwicklung, der globalen Stärkung der Produktivkraft „Arbeit“ sowie eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit von Menschen durch Rehabilitation - wozu RI-Vizepräsident Dr. Jocachim Breuer (DGUV) referierte. Weitere Vorträge im Plenum waren die medizinische Rehabilitation, das „Disaster Management“ nach Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten sowie Berücksichtigung von Bedürfnissen und Rechten behinderter Menschen bei Ausgestaltung normaler Projekte der bilateralen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit bzw. Armutsbekämpfung.

In unterschiedlichen Arbeitsgruppen stellten als deutsche Referenten Thomas Köhler (BG Rohstoffe und chemische Industrie) den DGUV-eigenen Aktionsplan zur BRK-Umsetzung vor, Eckehard Froese (DGUV) referierte über Strategien und Ergebnisse von ICF-orientierten, streng arbeitsplatzbezogenen Formen der Rehabilitation. Dr. Regina Ernst (BAR) berichtete zum einen über die Aufgaben und Ergebnisse der BAR-Arbeitsgruppe „Barrierefreie Umweltgestaltung“ und stellte zum anderen die gerade erarbeiteten „10 Gebote der Barrierefreiheit“ vor; schließlich trug Uwe Egner (DRV-Bund) Forschungsergebnisse über den Vergleich der Tauglichkeit unterschiedlicher Managementstrategien zur Arbeitsrückkehr für die (rechtzeitige) Erkennung versicherter Personen mit funktionellen Gesundheitsproblemen vor, die sowohl arbeitsbedingt als auch arbeitsrelevant sind und daher individuell zügig zu einem Reha-Zugang führen sollten.

Unter folgenden Links können Sie sowohl die Kurzfassung (abgestimmt zwischen DVfR und BAR) und die Langfassung (DVfR) des Berichtes über den 22. Weltkongress von Rehabilitation International als PDF-Datei herunterladen:

Kurzfassung

Langfassung

Offizieller RI-Bericht