Am 24. April 2020 online diskutieren: „Triage – Wer wird behandelt, wer nicht?"
Viele Menschen mit Behinderungen oder Vorerkrankungen haben Angst, im Fall einer Überlastung der Krankenhäuser im Zusammenhang mit dem Coronavirus diskriminiert zu werden. Katrin Langensiepen und Sven Giegold, Abgeordnete der Fraktion „Die Grünen/Europäische Freie Allianz“ im Europaparlament, laden zu einer öffentlichen Online-Diskussion zum Thema „Triage – Wer wird behandelt, wer nicht?“ ein.
Hintergrund sind die Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und der Akademie für Ethik in der Medizin „Entscheidungen über die Zuteilung von Ressourcen in der Notfall- und Intensivmedizin im Kontext der COVID-19-Pandemie“ vom 25. März 2020*. Diese Grundlage für eine „medizinische Triage“, also eine Vorrangentscheidung im Kontext fehlender Ressourcen, war bei Verbänden der Menschen mit Behinderungen bzw. chronischen Erkrankungen und anderen Institutionen auf scharfe Kritik gestoßen.
Die Veranstalter beziehen nun mit Prof. Dr. med. Uwe Janssens, Chefarzt und Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Prof. Dr. med. Georg Marckmann, Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, zwei der Beteiligten an der Entstehung und Verabschiedung der Empfehlungen mit in die Diskussion ein. Der Austausch soll mehr Klarheit in die Situation bringen: Wie wird entschieden? Welche Faktoren werden berücksichtigt?
Es diskutieren:
- Prof. Dr. med. Uwe Janssens: Chefarzt und Präsident der DIVI (Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin)
- Katrin Langensiepen: Grüne Europaabgeordnete, Vorsitzende des EU-Rahmens für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
- Prof. Dr. med. Georg Marckmann: Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
- Nancy Poser: Juristin, Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FbJJ)
Die Online-Diskussion steht jeder und jedem offen. Zuschauerinnen und Zuschauer haben die Möglichkeiten schriftliche Fragen zu stellen, indem sie in den Chat schreiben oder mündliche Fragen zu stellen, indem sie auf ein Icon drücken. Ihr Mikrofon wird dann von dem Moderator auf laut gestellt. Die Veranstaltung wird von zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen begleitet und live online verschriftlicht.
Der Termin: Freitag, 24. April 2020, 15 bis 17 Uhr
Weitere Informationen
Aufzeichnung des vorherigen Webinars (GrüneEuropaWebinare, Folge 18): “Risikogruppe Menschen mit Behinderung – was wir jetzt tun müssen“
(Quelle: katrin-langensiepen.eu)
* aktualisiert am 17. April 2020