DVfR-Stellungnahme: Rahmenbedingungen für ein inklusives Schulwesen
Die DVfR hat sich in ihrer neuesten Stellungnahme mit den Herausforderungen eines inklusiven Schulwesens befasst.
Die Gestaltung eines inklusiven Schulwesens in Deutschland bedeutet einen radikalen Systemwandel. Das historisch gewachsene deutsche Bildungssystem orientiert sich traditionellerweise an der Homogenität seiner Schülerschaft und ist damit ein nach Leistungskriterien ausgerichtetes selektives Bildungssystem. Die Entwicklung zu einem inklusiven Bildungs- bzw. Schulsystem erfordert demgegenüber die Orientierung an den Leitlinien von Heterogenität, Vielfalt und Teilhabe.
Ein inklusives Schulwesen muss auch die Anforderungen und Bedürfnisse bewältigen, die über den Bildungs- und Erziehungsanspruch hinaus bestehen – wie beispielswiese Therapien und Pflege aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die Schaffung entsprechender geeigneter Rahmenbedingungen stellt eine zentrale Herausforderung dar.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich nicht nur Strukturen, sondern letztendlich auch Werte und Einstellungen sowie Lehr- und Lernprozesse von handelnden Personen verändern. Schulische Inklusion geht dabei über die bloße Zusammensetzung der Schüler- oder Lehrerschaft deutlich hinaus. Die Realisierung muss auf verschiedenen Ebenen erfolgen, zu denen die Stellungnahme einen umfassenden Überblick gibt – beispielsweise in der Bildungspolitik, in den Bildungs- und Lehrplänen, in der Schulentwicklung und bei den Schulen vor Ort sowie auch im Handeln einzelner Personen. Inklusion ist daher nur durch einen langjährigen, gemeinsamen Prozess erreichbar.
Die im DVfR-Ausschuss „Bildung, Schule und Erziehung“ erarbeitete Stellungnahme finden Sie hier zum Download.
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