21.09.2017

BMAS richtet Fachstelle für Teilhabeberatung ein

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat gemeinsam mit der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung damit begonnen, eine Fachstelle Teilhabeberatung (FTB) einzurichten. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohte Menschen in ihrem Recht auf Selbstbestimmung, auf eigenständige Lebensplanung und individuelle Teilhabeleistungen zu bestärken.

Die Fachstelle wird fachlich und organisatorisch die Vernetzung und Zusammenarbeit regionaler Beratungsstellen unterstützen, indem sie Qualifizierungsangebote und Qualitätsstandards einrichtet. Besonderes Augenmerk soll auf den Ausbau des „Peer Counseling“ gelegt werden. Unter Peer Counseling ist die Beratung von Betroffenen für Betroffene zu verstehen, die als besonders geeignet dafür angesehen wird, die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Betroffenen zu fördern.

Zudem möchte die FTB ab Februar kommenden Jahres für alle Berater/-innen der EUTB (Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung) eine verpflichtende Grundqualifizierung anbieten und das Peer Counseling mit weiteren Qualifizierungsangeboten und Maßnahmen struktureller Art ausbauen. So sollen regionale Beratungsangebote auch bei der Qualitätssicherung von der FTB unterstützt werden.

Kurz gesagt möchte die Fachstelle Teilhabeberatung

  • die Vernetzung der EUTB untereinander und mit anderen Beratungsangeboten fördern
  • das allen Beratungsangeboten zugrunde liegende Prinzip „Eine für alle“ stärken. Das bedeutet, dass die Beratung alle Teilhabebeeinträchtigungen und alle SGB IX-Themen umfasst
  • das Peer Counseling ausbauen
  • standardisierte Grundqualifizierung anbieten
  • Qualität sichern.

Über die als Dienstleister vom BMAS beauftragte Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH (gsub) sind Selbstbestimmt Leben, eine Gesellschaft der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) und Prof. Dr. Rathmann der Humboldt-Universität zu Berlin, Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen am Institut für Rehabilitationswissenschaften, in die Einrichtung der FTB miteingebunden.

Die FTB befindet sich seit August 2017 im Aufbau und bereitet den Betrieb vor, dazu werden:

  • ein Schulungskonzept für die Grundqualifizierung entwickelt
  • bundeseinheitliche Qualitätsstandards für die EUTB erarbeitet
  • und ein barrierefreies Webportal gestaltet.

Die FTB wird am 1. Dezember 2017 eröffnet.

Weitere Informationen

Informationen zur Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung

Förderrichtlinie zur Durchführung der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“

Homepage der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) mbH

(Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales - BMAS)