Prälat Dr. theol. Josef Strake

(* 20. Mai 1882 in Olsberg/Sauerland - † 10. Mai 1960 in Köln)

Geistlicher Direktor der Josefs-Gesellschaft, Köln-Deutz

Josef Strake absolvierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Brilon ein Studium der katholischen Theologie in Paderborn, Würzburg und Innsbruck. Im Sommer 1907 empfing er im Dom zu Paderborn die Priesterweihe. Nach seiner Tätigkeit als Kaplan in Bochum wurde er 1911 Repetent am Theologen-Konvikt in Paderborn und promovierte 1914 an der Universität Münster/Westfalen in katholischer Theologie.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm er die Leitung der vom Paderborner Bischof Karl Josef Schulte ins Leben gerufenen „Kirchlichen Kriegshilfe der deutschen Bischöfe für Vermisste und Kriegsgefangene“. Für seine Verdienste in der Kriegshilfe wurde Strake vom Vatikan zum Päpstlichen Geheimkämmerer (Monsignore) ernannt. 1920 erfolgte seine Berufung als Dozent für Dogmatik an das Priesterseminar in Paderborn.

1922 wurde er in den Hauptvorstand der 1904 von Heinrich Sommer in Bigge/Ruhr gegründeten „Josefs-Gesellschaft für Krüppelfürsorge“ gewählt. In der 1926 nach Köln-Deutz verlegten Zentrale der Josefs-Gesellschaft oblag ihm in erster Linie die religiöse sowie pädagogische Aus- und Weiterbildung von Seelsorgern, Lehrkräften und Schwestern. Diese Aufgabe erweiterte sich nach Gründung des „Verbands der Katholischen Krüppelanstalten Deutschlands“ (heute: Verband Katholischer Einrichtungen für Körperbehinderte Deutschlands) 1924 auf alle katholischen Krüppelheime. 1928 wurde Strake die redaktionelle Verantwortung für den „Krüppelführer“, das neu gegründete Verbandsorgan, übertragen, die er bis zur Einstellung der Zeitschrift 1941 ausübte.

Seit 1933 war Strake mit Karl Schlüter, dem langjährigen Direktor der Josefs-Gesellschaft, im Vorstand der Deutschen Vereinigung tätig. Nach dessen Tod 1937 übernahm Strake, der auch zum Vorsitzenden des Verbandes der katholischen Krüppelheime bestimmt wurde, die Leitung der Josefs-Gesellschaft.

Neben Prof. Hohmann und Pastor Vietor gehörte Josef Strake zu denjenigen Persönlichkeiten, die nach dem Krieg die Wiederaufnahme der Arbeit der Deutschen Vereinigung ermöglichten. Von 1947 bis zu seinem Ruhestand 1955 war er zweiter stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Vereinigung sowie Mitherausgeber des ab 1951 herausgegebenen Publikationsorgans der Deutschen Vereinigung, des „Jahrbuchs der Fürsorge für Körperbehinderte“. 

Im Mai 1960 verstarb Josef Strake, der für sein Wirken im Dienste der Caritas anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Josefs-Gesellschaft 1944 vom damaligen Papst Pius XII. zum Hausprälaten ernannt worden war, im Alter von 77 Jahren in Köln.